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Wie eine IVW-Jahresbilanz der Zeitschriften blitzschnell erstellt wird

Nachdem die Auflagenzahlen der Presse für das vierte Quartal letzte Woche von der IVW veröffentlicht wurden, kann das Gesamtjahr 2016 bilanziert werden. PZ Online bietet dafür eine komfortable Möglichkeit. Ein Jahresdurchschnitt der Auflagen und Auflagenteile kann mit wenigen Klicks online berechnet werden – eine Möglichkeit, die es, soweit erkennbar, nirgendwo sonst gibt. Im Folgenden sei die Vorgehensweise schrittweise erläutert.

Wenn ich auf der Homepage von PZ Online, die Optionen PRINT und DETAILANALYSE wähle, werde ich zunächst gefragt, welche Daten ich analysieren will (Abb. 1).

Abb. 1

In der Auswahlliste aktiviere ich IVW Auflagen. Daraufhin werden mir verschiedene Möglichkeiten der Auflagenanalyse angeboten. Da es mir um die Jahresbilanz 2016 geht, wähle zunächst ganz oben JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE und das JAHR 2016 (Abb.2). Darüber hinaus muss ich entscheiden, welche Auflagendaten mir die Datenbank auswerfen soll. Nehmen wir an, ich wollte zwei Fragen beantworten:

  1. Welche frei verkäuflichen (am Kiosk erhältlichen) Zeitschriften/Wochenzeitungen waren 2016 die meistverkauften und wie hat sich ihre Auflage gegenüber dem Vorjahr entwickelt?
  2. Welche frei verkäuflichen Titel haben 2016 am meisten Auflage gegenüber dem Vorjahr hinzugewonnen?

Den Blick speziell auf frei verkäufliche Titel zu richten, ist deshalb interessant, weil die Auflagenentwicklung dieser Titel direkt von Faktoren des Pressemarktes abhängt. Demgegenüber wird beispielsweise die Entwicklung der ADAC Motorwelt auch von Faktoren wie dem Motorisierungsgrad der Bevölkerung beeinflusst.

Um die beiden genannten Fragen zu beantworten, setze ich Häkchen beim Verkauf und bei den Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Außerdem auch beim Einzelverkauf, um die dort nicht präsenten Titel identifizieren zu können.

Abb. 2

Im nächsten Schritt ist festzulegen, welche Titel untersucht werden sollen. Wahlweise kann ich alle Titel eines bestimmten Verlages oder Vermarkters nehmen, eine einzelne Zeitschriftengattung, eine einzelne Zeitschrift oder auch alle bei PZ online erfassten Titel. Für meine Fragestellung, das ist klar, muss ich ALLE TITEL AUSWÄHLEN. Mir wird angezeigt, dass die Datenbank 602 Titel enthält. Die alphabetische Liste lässt sich bei Bedarf scrollen (Abb. 3). Jetzt sind sowohl Daten, als auch Titel ausgewählt, so dass ich auf den Button ANALYSE DURCHFÜHREN gehen kann.

Abb. 3

Die Datenbank wirft mir danach die Tabelle mit den gewünschten Daten aus. In der Ausgangsposition sind die Titel alphabetisch geordnet. Mit den Pfeilen unterhalb des Tabellenkopfes kann ich jedoch eine beliebige andere Sortierung vornehmen. Beispielsweise kann ich für Frage 1 die Titel nach dem gesamten Verkauf in absteigender Folge anordnen und für Frage 2 ein Ranking nach dem absoluten Zugewinn 2016  vornehmen (Abb. 4). Um meine Fragen zu beantworten, muss ich im letzten Schritt nur noch diejenigen Titel aussortieren, die keinen Einzelverkauf aufweisen. Dafür exportiere ich die Ergebnisse in eine Excel-Datei.

Abb. 4

Die frei verkäuflichen Top 20 sind die gleichen wie im Vorjahr

Die Tabelle rechts beantwortet die erste Frage. Das Ranking der zwanzig auflagenstärksten frei verkäuflichen Publikumszeitschriften/Wochenzeitungen wird von fünf Programmzeitschriften angeführt.

Die Positionen des Trios TV14, TV Digital und TV direkt bleiben an der Spitze gegenüber dem Vorjahr unverändert. Dahinter tauschen TV Movie und Hörzu die Plätze, liegen allerdings fast gleichauf. Der wöchentliche Titel hat weniger Auflage gegenüber dem Vorjahr einbüßt als der 14-tägliche. Neben den fünf führenden Titeln sind unter den Top 20 noch vier weitere Programmzeitschriften platziert: Auf einen Blick und TV Spielfilm belegen Rang 8 und 9 – gegenüber dem Vorjahr haben sie die Plätze getauscht. TV Hören und Sehen sowie TV pur sind – wie im Vorjahr – auf Platz 14 und 16 zu finden.

Bild am Sonntag auf Rang 6 bleibt im Jahresdurchschnitt 2016 ein Millionenseller. Dahinter platziert sich wie im Jahr zuvor Landlust. Auch die Nachrichtenmagazine Spiegel, Stern und Focus halten ihre Positionen im Ranking; Focus verliert etwas weniger Auflage als die beiden direkten Wettbewerber. Einen weiteren Positionstausch gibt es noch in der Spitzengruppe, und zwar zwischen Brigitte und Die Zeit. Die Hamburger Wochenzeitung hält wie TV pur und TV direkt die Verkaufsauflage ungefähr auf Vorjahresniveau.

Kinderzeitschriften und Programmies dominieren unter den Wachstumsgewinnern

Zur zweiten Frage: Der stärkste Titel nach absolutem Auflagenwachstum gegenüber dem Vorjahr kam 2016 aus dem Stuttgarter Verlag Blue Ocean Entertainment: Lego Ninjago gewann knapp 29.000 Exemplare hinzu, entsprechend rund 24 Prozent. Die Stuttgarter sind noch mit fünf weiteren Kinderzeitschriften in der Liste der Top 20 vertreten: Playmobil Pink, 5! Magazin, Dinosaurier, Prinzessin Lillifee und  Prinzessin Lillifee Zauberwelt.

Auch im Markt der Programmzeitschriften gibt es nach wie vor viel Bewegung: Unter den wachstumsstärksten Top 20 des Verkaufs sind nicht weniger als sechs Fernsehzeitschriften zu finden. Der 14-tägliche Titel TV für mich aus dem Gong Verlag legt mit knapp 28.000 Exemplaren am stärksten zu. Nur einen Titel weniger als Blue Ocean stellt Bauer Advertising unter den wachstumsstärksten Titeln: Bravo Girl, Mein TV und ich, TV pur, TV top und Wohnidee.

Der zur Funke Mediengruppe gehörende Landidee Verlag ist auf Platz 3 mit der zweimonatlich erscheinenden Landidee vertreten und auf Platz 10 mit deren vierteljährlich erscheinendem Ableger Landapotheke.

Über Verlag und Erscheinungsweise der Zeitschriften kann man sich übrigens zusätzlich informieren. Dazu klickt man ganz unten im Menü “IVW Auflagen” (Abb.2 oben) auf die Option “Allgemeine Titelangaben als weitere Spalten anzeigen lassen” und setzt anschließend die entsprechenden Häkchen.

Nach obigem Muster können selbstverständlich weitere Fragen zur Auflagen-Jahresbilanz beantwortet werden, etwa zur Entwicklung einzelner Auflagensparten und zum ePaper. Zudem sind auch Zeitreihenanalysen für die Jahre ab 2003 möglich. Fazit also: Für die jährliche Auflagenbilanz und für Zeitreihenanalysen auf Jahresbasis bietet PZ Online einzigartige Möglichkeiten.

2018-01-16T08:27:29+01:00 Januar 27th, 2017|Tutorials|0 Comments