Die Verlagsangebote verbuchten im Juni insgesamt 2,67 Milliarden Visits. Das waren 177 Millionen Visits oder 6,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist nicht etwa einem Negativtrend geschuldet, sondern einem pandemiebedingten Basiseffekt: Der Juni 2020 war noch – wie das ganze Frühjahr 2020 – durch hohen Informationsbedarf zu Covid-19 und die Hinwendung zur digitalen Kommunikation geprägt. Dagegen dominierte im Juni dieses Jahres die Freude über Fortschritte der Impfkampagne, über wiedergewonnene Freiheiten und gelegentlich wohl auch über schöne Stunden ohne Notebook und Smartphone.
Die Außengastronomie öffnete, der Tourismus lebte auf, soziale Kontakte wurden in Grenzen wieder möglich. Eine ungewöhnlich hohe Nachfrage nach Wetternachrichten belegt, wie sehr die Menschen ins Freie drängten. So konnte Wetter.com sich mit rund 288 Millionen Visits hinter Bild.de den zweiten Platz im Ranking der führenden Verlagsangebote sichern – deutlich vor den Nachrichtenangeboten der Marken Spiegel, Focus und Welt (Grafik unten). Das Interesse am Fußball stieg im Zuge der Europameisterschaft, sodass Transfermarkt.de mit 123 Millionen Visits die Nachrichtenseiten von Zeit, Süddeutscher und F.A.Z. weit hinter sich lassen konnte.
Wetter.com und Transfermarkt.de hatten schon im Mai die Zahl der Visits gegenüber dem Vormonat kräftig erhöht. Nun konnten beide nochmals zweistellig zulegen, Wetter.com um rund 15 Prozent und Transfermarkt.de um elf Prozent (Grafik unten). Gefragt waren in diesem Frühjahr auch Nachrichten und Geschichten aus dem Leben prominenter Zeitgenossen: Wie schon im Vormonat konnte Bunte noch einmal mit einer zweistelligen Zuwachsrate glänzen. Im Übrigen: Wie das Plus bei den Wetternachrichten dürfte auch das Minus bei Infos über TV-Programme, Kochrezepte und Börsenkurse zum Teil saisonale Gründe haben.
Der Vorjahrsvergleich (Grafik unten) bietet diesmal in mancher Hinsicht ein ähnliches Bild wie der Vormonatsvergleich: Unter den meistbesuchten Verlagsseiten ragen Transfermarkt.de mit rund 73 Prozent Wachstum, Wetter.com mit einem Plus von 32 Prozent sowie Bunte mit 22 Prozent heraus. In diesem Fall wird Bunte allerdings vom direkten Wettbewerber noch übertroffen: Gala.de steigert die Visits sogar um rund 51 Prozent gegenüber dem Juni des Vorjahres. Vermutlich haben nicht zuletzt die Turbulenzen im Hause Windsor den digitalen Angeboten beider People Magazines Auftrieb verschafft.