Die bei PZ online gelisteten digitalen Angebote der Verlage erzielten im Juni 2,18 Milliarden Visits. Das waren 40 Millionen oder zwei Prozent mehr als im Vormonat. Die zur Monatsmitte begonnene Fußball-EM dürfte zum Wachstum beigetragen haben. Ebenso wie die Debatte über Joe Bidens mentale Fitness, die nach dem CNN-Rededuell vom 27. Juni starken Auftrieb erhalten hatte.
Bild.de führt gewohnt souverän das Ranking der meistbesuchten Angebote an (Grafik unten) und erzielt das zweithöchste Ergebnis seiner Geschichte. Erstmals seit März 2020 knacken Bild-Nachrichten wieder die Marke von 600 Millionen Visits. Damals wurde aufgrund des Corona-Ausbruchs das Allzeithoch von 688 Millionen Visits gemeldet.
Der Kicker übertraf dank des beginnenden EM-Turniers mit rund 271 Millionen Visits seine Ergebnisse aus der heißen Phase des Vereinsfußballs im April und Mai. Dahinter folgen wie gewohnt die Nachrichtenseiten der Marken Focus, Spiegel und Welt. Auch sonst ändert sich im Ranking gegenüber dem Vormonat wenig. Verschiebungen gibt es nur auf den letzten sechs Plätzen der Top Twenty: Autobild.de und GameStar tauschen die Plätze, Kino.de und Freundin online rücken als Newcomer in die Spitzengruppe auf.
Drei Viertel der Top Twenty steigern die Zahl der Visits gegenüber dem Vormonat (Grafik unten). Kino.de ragt mit einer Zuwachsrate von 85 Prozent besonders heraus. Für das starke Wachstum sind in diesem Fall die mobilen Visits verantwortlich. Freundin online schafft dank einer Steigerung um gut 23 Prozent den Sprung in die Top Twenty. Mit Ausnahme von Zeit online können alle Nachrichtenseiten gegen Mai zulegen, allen voran Welt mit rund 11 Prozent.
Bei den Rückgängen dürfte es sich zum Teil um saisonale Effekte handeln. So wurden möglicherweise Programmhinweise von TV Spielfilm weniger benötigt, weil ab 14. Juni die EM-Spielpläne schon relevante Infos enthielten. Autobild.de hat einen Höhepunkt zumeist im April, also dann, wenn auch die Autohändler Hochsaison haben. Und bei Finanzen.net hat anscheinend der alte Börsianer-Schnack “Sell in may and go away” einmal mehr Wirkung gezeigt.