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Unique User: Vier Segmente sind Wachstumsgewinner in der Pandemie

Das von der Pandemie geprägte Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Grund genug, einmal zu schauen, welche Spuren Covid-19 in der Statistik der digitalen Reichweiten hinterlassen hat. Selbstverständlich gibt es stets auch Reichweitengewinne, die aus inhaltlichen oder technischen Verbesserungen resultieren. Doch mit Blick auf die wachstumsstärksten Angebote (Grafik unten) lassen sich schon ein paar Corona-Muster identifizieren.

  • Das höchste relative Wachstum – fast eine Verdreifachung der Unique User – verzeichnet Das Haus, nahezu eine Verdoppelung gelingt Schöner Wohnen. Hinzu kommt noch das Wachstum von rund 64 Prozent bei Mein schöner Garten. Das Virus hat eine neue Häuslichkeit erzwungen, die sich auch medial auswirkt.
  • Hohe zweistellige Zuwachsraten bei Boerse.de, Finanzen.net, Boerse-online.de, Capital.de sowie bei den Reichweitenriesen Handelsblatt.com und FAZ.net verweisen auf eine neue Aktienkultur. Die pandemiebedingte Volatilität der Kurse lässt in Verbindung mit dem Trend zu Negativzinsen viele Anleger zu Aktien und Fonds greifen – und dazu passende Infos im Netz abrufen.
  • Dass mit der Pandemie ein Digitalisierungsschub einhergeht – wichtige Stichworte lauten Homeschooling und Homeoffice – ist bekannt. Unter den wachtumsstärksten Top Twenty repräsentiert Macwelt mit 55 Prozent Zuwachs diese Entwicklung.
  • Das Virus hat im Amateurbereich den Mannschaftssport sehr beeinträchtigt. Häuslichkeit und Homeoffice haben zugleich Bewegungsmangel verursacht. Kein Wunder, dass es einen Trend zum Einzelsport gibt. So kann Runnersworld.de die Zahl der Unique User um ein Drittel steigern (Bike-magazin.de hat es mit 14 Prozent nicht ganz in die Top Twenty geschafft). Noch höhere Zuwachsraten erzielen – von niedrigem Niveau aus – Yacht und Surf.magazin.de, obwohl sich der November saisonal weniger für entsprechenden Sport eignet.

Den einen oder anderen Verlierer der Pandemie gibt es natürlich auch. Am härtesten hat es Holidaycheck getroffen; hier liegt die Zahl der Unique User im November um 74 Prozent unter Vorjahr.

Blickt man auf das Ranking der aktuell reichweitenstärksten Verlagsangebote (Grafik unten), so liegt Focus online weiterhin an der Spitze. Dahinter gibt es jedoch einen Wechsel gegenüber dem Vormonat: Axel Springers Welt hat den hauseigenen Wettbewerber Bild überflügelt. Um mehrere Plätze konnten sich Computerbild.de und Handelsblatt.com verbessern, während FAZ.net und Berliner Morgenpost zurückgefallen sind.

Der Blick auf die prozentualen Veränderungen gegenüber Oktober (Grafik unten) zeigt denn auch, dass Handelsblatt.com mit rund 32 Prozent und Computerbild.de mit 19 Prozent am stärksten zulegen konnten. Die Nachrichtenseiten hatten im Oktober schon deutlich hinzugewonnen, besonders dank der Lockdown-Debatte und der US-Wahl. Beide Themen blieben im November aktuell, konnten aber zumeist nur noch moderate Zuwachsraten generieren.

Gegenüber dem Vorjahr weisen die reichweitenstärksten Top Twenty überwiegend Zuwächse auf, oft zweistellige (Grafik unten). Drei Angebote – Handelsblatt.com mit rund 67 Prozent, FAZ.net mit 42 Prozent und Zeit Online mit 31 Prozent – qualifizierten sich oben auch schon für die Top Twenty nach der Wachstumsrate. Auch Welt, Süddeutsche, Spiegel und Focus legen mit ihren digitalen Angeboten prozentual zweistellig zu. Die coronabedingten Reichweiten-Peaks der Nachrichtenseiten waren allerdings noch weit höher, sie lagen im März und April 2020. Chip online und Computerbild.de sind Nutznießer des Digitalisierungsschubs – auch wenn ihre Zuwachsraten niedriger als beim kleineren Macwelt ausfallen. Wetter.com verliert gut ein Zehntel seiner Vorjahresreichweite und leidet vermutlich ein wenig unter der pandemiebedingten Häuslichkeit.

2021-02-17T16:04:11+01:00 Dezember 15th, 2020|Updates|0 Comments