Unter den frei verkäuflichen Zeitschriften erzielte der Stern 2020 wieder den höchsten Bruttowerbeumsatz (Tabelle unten). Das G+J-Flaggschiff kam auf 107,3 Millionen Euro und wurde nur von der Summe aller Regionalausgaben des TV-Supplements Prisma übertroffen. Prisma erwirtschaftete insgesamt 120,9 Millionen Euro Bruttoumsatz und setzte sich deutlich gegenüber rtv Plus mit 93,9 Millionen ab. Bild am Sonntag ist hinter dem Stern der zweitstärkste Kiosk-Titel. Axel Springers Sonntagszeitung konnte dank eines fulminanten Schlussspurts im Dezember den Spiegel knapp hinter sich lassen. Gegen Vorjahr erzielt die BamS ein beachtliches Plus von gut neun Prozent, während der Spiegel ein moderates Minus von knapp drei Prozent verzeichnet. Den fünften Platz belegt Brigitte, gefolgt von den Burda-Titeln Focus und Bunte. Mit der Freundin schafft neben Brigitte eine zweite 14-täglich erscheinende Zeitschrift den Sprung in die Top 10. Die höchsten Wachstumsraten unter den Top 30 verbuchen TV Movie mit 16,7 Prozent und die Apotheken Umschau A mit 16,2 Prozent.
Das Ranking nach absolutem Umsatzwachstum im Jahr 2020 (Grafik unten) wird von den schon erwähnten BamS, Apotheken Umschau und TV Movie angeführt. Von der Coronakrise profitiert haben neben der Apotheken Umschau vermutlich die Landmagazine, die gleich dreimal vertreten sind, ebenso wie andere Titel, die für Häuslichkeit und Entschleunigung stehen: Hörzu, Fernsehwoche, Mein schöner Garten, Happinez, Schöner Wohnen. Die mit der Pandemie einhergehende Volatilität der Aktienkurse hat Titel wie Börse online und Euro am Sonntag sowohl im Lesermarkt, als auch im Anzeigengeschäft vorangebracht.
Im Schlussmonat Dezember (Grafik unten), lag der Stern ebenso wie im Gesamtjahr an der Spitze, doch der Vorsprung gegenüber der BamS fiel knapper aus. Dicht dahinter folgen nahezu gleichauf die Nachrichtenmagazine Focus und Spiegel. Die Zeit auf dem fünften Platz ist zusätzlich auch mit ihrem Magazin-Supplement unter den dreißig umsatzstärksten Titeln vertreten.
Beim Vergleich der Dezemberumsätze mit dem Vorjahr (Grafik unten) ragen Glamour – gestützt durch die Glamour Shopping Week – sowie Bild am Sonntag heraus. Aber auch für Gala, Focus, Zeit und Stern war es ein freundlicher Jahresabschluss mit zweistelligen Zuwachsraten. Auffällig ist das kräftige Plus von rund 31 Prozent bei Auto Bild, denn Peaks der Pkw-Werbung fallen normalerweise eher ins Frühjahr als in die Weihnachtszeit. Das Virus ändert vieles, die E-Mobilität auch.