Unter allen am Kiosk erhältlichen Zeitschriften und Wochen-/Sonntagszeitungen erzielte Die Zeit im Oktober laut Nielsen-Statistik den höchsten Bruttowerbeumsatz (Grafik unten). Mit rund 8,9 Millionen Euro liegt sie klar vor der Frauenzeitschrift Brigitte mit 7,5 Millionen Euro. Die aktuellen Wochenmagazine können an frühere Glanzzeiten derzeit nicht anknüpfen: Stern und Spiegel rangieren mit 6,3 bzw. 5,4 Millionen Euro deutlich hinter der Brigitte, obwohl die nur alle 14 Tage erscheint. Und Focus muss sich mit 4,5 Millionen Euro der Verlagsnachbarin Bunte geschlagen geben, die 5,3 Millionen Euro Bruttoumsatz verbucht. Zwischen den beiden platziert sich Bild der Frau mit 4,8 Millionen Euro.
Das TV-Supplement Prisma übertrifft mit 10,9 Millionen Euro alle frei verkäuflichen Titel, wenn man die vier Regionalausgaben zusammenzählt. Allerdings fällt der Vorsprung diesmal knapper als üblich aus, und die Nordausgabe verfehlt im Oktober den Sprung in die Top 30.
Der Blick auf die relativen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr (Grafik unten) zeigt, dass von einem goldenen Oktober keine Rede sein kann. Die anhaltende Rezession hinterlässt sichtbare Spuren in der Werbestatistik. Zwei Drittel der Titel müssen Einbußen hinnehmen, zum Teil recht schmerzhafte im höheren zweistelligen Bereich. Hoher Zuwächse erfreuen sich unter den Top 30 zwei Frauenzeitschriften: Vogue legt um gut 19 Prozent zu und Brigitte um knapp 14 Prozent. Möglicherweise wurde diesmal ein Teil der Werbung für die Wintermode vom September in den Oktober verschoben.
In der Gesamtbilanz für den bisherigen Jahresverlauf hat die Zeit ihren Vorsprung gegenüber Spiegel und Stern weiter ausgebaut (Tabelle unten). Mit 71,5 Millionen Euro und einem Plus von 5,2 Prozent liegt die Hamburger Wochenzeitung so unangefochten an der Spitze der Kiosk-Titel, dass die Goldmedaille fast sicher erscheint. Die beiden Hamburger Wochenmagazine werden wohl im Rest des Jahres Silber und Bronze unter sich ausmachen. Bild am Sonntag lag vor Jahresfrist noch auf dem dritten Platz, ist nun aber auf den siebten Platz abgerutscht, nicht zuletzt infolge eines Sondereffekts: Die Einstellung der Haustürzustellung hatte zum deutlichen Auflagenminus geführt. Neben der Zeit und ihrer Magazinbeilage verbuchen Brigitte, Gala und Vogue moderate Zuwächse, ebenso wie die Programmtitel Hörzu, TV digital, TV Spielfilm plus und TV14.
Prisma liegt insgesamt ungeachtet des schwachen Abschneidens im Oktober weiter mit knapp 16 Prozent im Plus und übertrifft mit 162,5 Millionen Euro Bruttoumsatz alle Kiosk-Titel. Überdurchschnittliche Zuwachsraten verzeichnen die Süd- und die Nordausgabe.