Der November hat wettermäßig nicht den besten Ruf, stellt aber aufgrund der vorweihnachtlichen Werbung traditionell das jährliche Highlight für viele Anzeigenleitungen dar. Diesmal konnte Die Zeit ein herausragendes Ergebnis einfahren. Die Hamburger Wochenzeitung ist damit auf dem besten Weg, in der Gesamtjahreswertung den Spiegel als anzeigenumsatzstärksten Kiosk-Titel abzulösen.
Der Reihe nach: Mit rund 12,9 Millionen Euro Bruttoanzeigenumsatz führt die Zeit das Ranking der freiverkäuflichen Publikumszeitschriften und Wochen-/Sonntagszeitungen im November an (Grafik unten). Bemerkenswert ist der deutliche Rückstand der Verfolger: Bild am Sonntag kommt auf 10,0 Millionen Euro, der Spiegel auf 9,6 Millionen Euro, Bunte auf 8,8 Millionen und der Stern auf 8,0 Millionen Euro.
Wie üblich übertrifft die TV-Beilage Prisma alle Kiosk-Titel, wenn man die vier Regionalausgaben zusammenzählt. Inklusive der Nordausgabe, die diesmal nicht unter den Top 30 rangiert, konnten 17,8 Millionen Euro brutto verbucht werden.
Der Blick auf die relativen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr (Grafik unten) zeigt, dass die Zeit um knapp 14 Prozent zulegen konnte, während die engsten Verfolger mit Ausnahme von Bunte kräftig Federn lassen mussten. Für BamS, Stern und Spiegel reduzierten sich so die Chancen, die Zeit in der Jahresbilanz noch zu überholen. Dass auch die eigene Magazinbeilage den Umsatz kräftig um rund ein Fünftel steigern konnte, rundet den Erfolg der Wochenzeitung ab.
Eine herausragende Zuwachsrate von gut 56 Prozent kann TV Spielfilm plus verbuchen (plus steht für das Schwesterblatt TV Today). Über hohe zweistellige Zuwächse können sich auch die Anzeigenleitungen von Hörzu und Prisma Süd freuen. Andere Programmtitel haben das Nachsehen, allen voran das Supplement rtv Plus, das der Verlag früh zum Auslaufmodell erklärt hatte. Auch in anderen Segmenten ist das Bild nicht einheitlich, so etwa bei den 14-täglichen und den monatlichen Frauenzeitschriften.
In der Kumulation für die ersten elf Monate des Jahres führt die Zeit nun mit 80,9 Millionen Euro die Kiosk-Titel an (Tabelle unten). Der Vorjahressieger Spiegel liegt mit 70,7 Millionen Euro deutlich zurück, ebenso wie der langjährige Seriensieger Stern mit 72,9 Millionen Euro. Bild am Sonntag kommt der Zeit mit 74,6 Millionen Euro noch am nächsten, bräuchte aber einen spektakulär starken Endspurt, um als Sieger durchs Ziel zu gehen.
Prisma Süd und TV Digital ragen mit Zuwachsraten von knapp 18 Prozent bzw. 14 Prozent unter den Top 30 heraus. TV Spielfilm plus kommt auf gut fünf Prozent. Die Zeit verbucht ein Plus von rund drei Prozent, dazu vier Prozent mit dem Magazin. Leicht über Vorjahrsniveau liegen Bunte, Bild am Sonntag, Vogue und Elle.
Prisma übertrifft mit insgesamt 158,6 Millionen Euro Bruttoumsatz alle Kiosk-Titel deutlich und steigert sich um knapp fünf Prozent. Moderate Verluste im Norden und Westen werden im Süden und Osten überkompensiert.