Neue Kampagnen und Mediapläne müssen erst noch verabschiedet werden, auf den vorweihnachtlichen Werbehöhepunkt folgt meistens eine Flaute. Der Januar gehört daher nicht zu den Lieblingsmonaten der Anzeigenleiter. Diesmal gibt es aber Grund zur Freude beim TV-Supplement Prisma und bei vielen Zeitschriften, die überwiegend von Frauen gelesen werden. Denn bei ihnen wird das Vorjahresergebnis deutlich übertroffen.
Was Prisma angeht, liefert der Marktaustritt des größten Konkurrenten die wohl wichtigste Erklärung: rtv Plus, zum Jahresende eingestellt, hatte im Januar des Vorjahrs 7,3 Millionen Euro eingenommen. In diesem Jahr steigert Prisma in der Summe seiner Regionalausgaben den Bruttoanzeigenerlös um 6,1 Millionen Euro auf rund 24 Millionen Euro.
Hinzu kommt: Erstmals wird das Ranking der umsatzstärksten Titel von Regionalausgaben der TV-Beilage angeführt (Grafik unten). Prisma Süd liegt mit rund 8,7 Millionen Euro vorn, gefolgt von der Westausgabe mit 7,0 Millionen Euro. Die Zeit kommt auf 6,6 Millionen Euro und ist damit stärkster frei verkäuflicher Titel – wie auch in der Jahresbilanz 2023. Mit Spiegel, Bild am Sonntag und Stern folgen Wochentitel mit dem Potenzial, die Zeit vom Thron zu stoßen. Brigitte auf Platz 7 und Freundin auf Platz 12 sind die umsatzstärksten Zeitschriften mit einem längeren Erscheinungsintervall.
Blickt man auf die relativen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr, so ragen die Süd- und die Nordausgabe von Prisma mit Zuwachsraten von über 54 Prozent heraus (Grafik unten). Insgesamt, also inklusive Nord- und Ostausgabe, steigert Prisma seine Bruttowerbeerlöse um gut ein Drittel.
Ähnlich kräftig wachsen die Einnahmen bei Gala (rund 36 Prozent) und Landlust (34 Prozent). Ansehnliche zweistellige Zuwachsraten verbuchen Frauenzeitschriften mit unterschiedlichen Erscheinungsweisen: Elle (19 Prozent), Bild der Frau und Freundin (jeweils 14 Prozent), Tina (11 Prozent), Brigitte (10 Prozent). Die Apotheken Umschau wächst mit der später erscheinenden B-Ausgabe um gut ein Fünftel.
Spiegel und Focus können zulegen, während Zeit, BamS und Stern mit Minusraten ins neue Jahr starten, ebenso wie viele Programmzeitschriften. Die Zeit kann sich immerhin über ein zweistelliges Plus bei ihrer Magazinbeilage freuen.
