Das Ranking der umsatzstärksten Titel (Grafik unten) wird von drei Hamburger Titeln angeführt – dies allerdings in ganz ungewohnter Folge: Die Zeit liegt mit rund 12,3 Millionen Euro Bruttoumsatz vor dem Spiegel mit 11,6 Millionen und dem Stern mit 11,0 Millionen Euro. Alle Kiosk-Titel werden vom Programmsupplement Prisma klar übertroffen, wenn man dessen vier Regionalausgaben zusammenzählt (siehe Fußnote). Bild am Sonntag und rtv Plus, das zweite Programmsupplement, liegen mit jeweils rund 10,6 Millionen Euro fast gleichauf, gefolgt von den Burda-Flaggschiffen Focus mit 8,9 Millionen und Bunte mit 8,2 Millionen Euro. Brigitte kommt auf 7,5 Millionen Euro und ist auf dem achten Platz der umsatzstärkste Titel, der nicht jede Woche erscheint.
Ein Blick auf die relativen Veränderungen zum Vorjahr (Grafik unten) zeigt, dass sich die Top 30 genau zur Hälfte aus Gewinnern und Verlierern zusammensetzen. Die Zuwachsraten fallen dabei aber spektakulärer aus als die Minusraten. So profitiert Glamour von seiner vorweihnachtlichen Shopping Week und ragt mit einem Zuwachs von rund 151 Prozent weit heraus. Mit Vogue (38 Prozent) und Elle (28 Prozent) erzielen zwei weitere Frauenzeitschriften hohe Wachstumsraten. Auch Landlust kann zweistellig zulegen – ebenso wie die drei Prisma-Ausgaben, die sich in den Top 30 platzieren. Am Hamburger Speersort, wo die Zeit domiziliert, hat man doppelten Grund zur Freude: Neben der Wochenzeitung selbst, die auf ein Plus von knapp 35 Prozent kommt, kann ihr Magazin-Supplement eine kräftige Umsatzsteigerung von gut 71 Prozent verbuchen.
In der Kumulation für die ersten elf Monate des Jahres (Tabelle unten) können die meisten Top-30-Titel einen Zuwachs gegen Vorjahr verbuchen. Der Vergleich bezieht sich bekanntlich auf zwei Pandemiejahre, wobei das zweite Jahr dank verfügbarer Impfstoffe ab dem Frühjahr etwas besser verlief – für die Wirtschaft im Allgemeinen und die Werbewirtschaft im Besonderen. Die TV-Supplements Prisma und rtv Plus erzielten im bisherigen Jahresverlauf die höchsten Umsätze. Der Stern dürfte trotz spürbarer Einbußen auch dieses Jahr umsatzstärkster Kiosk-Titel werden und könnte im Dezember sogar noch an rtv Plus vorbeiziehen. Bild am Sonntag und Spiegel konkurrieren um den Platz dahinter – gegenwärtig liegen sie fast gleichauf. Die Zeit belegt hinter dem Spiegel den fünften Platz. Sie glänzt – ebenso wie ihr Supplement auf dem 25. Platz – mit einer zweistelligen Zuwachsrate. Auf dem sechsten Platz ist Brigitte der Zeit noch dicht auf den Fersen; sie konnte den Bruttoumsatz gegen Vorjahr um gut ein Zehntel steigern.