Die Zeit liegt vorn. Unter allen frei verkäuflichen Zeitschriften, Wochen- und Sonntagszeitungen erzielt sie die höchsten Bruttowerbeeinnahmen. Dies gilt sowohl für den Einzelmonat Mai als auch für den bisherigen Jahresverlauf, also für die Kumulation der Einnahmen von Januar bis Mai.
Der Reihe nach: Im Mai führt die Hamburger Wochenzeitung mit rund 9,6 Millionen Euro klar das Ranking der am Kiosk erhältlichen Titel an (Grafik unten). Dahinter folgen der Spiegel mit 8,7 Millionen Euro, Bild am Sonntag mit 8,1 Millionen und der Stern mit 7,8 Millionen.
Das TV-Supplement Prisma liegt allein mit seiner Westausgabe knapp vor rtv Plus. Beide kommen auf gut 6,3 Millionen Euro. Mit der Summe seiner vier Regionalausgaben – nur der Norden schafft es diesmal nicht unter die Top 30 – nimmt Prisma 16,8 Millionen Euro ein und übertrifft so alle Kiosk-Zeitschriften bei weitem (siehe Fußnote).
Ein Blick auf die relativen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr (Grafik unten) zeigt, dass die Mehrzahl der Top 30 sich verbessern konnte. Die fünf umsatzstärksten Titel legen ausnahmslos gegen Mai 2022 zu, Spiegel und Bild am Sonntag sogar prozentual zweistellig um gut ein Zehntel. Noch deutlich höhere Zuwachsraten verzeichnen TV Digital mit rund 58 Prozent, die Frauenzeitschriften Elle und Vogue mit jeweils 41 Prozent, die Wirtschaftswoche mit 20 Prozent und InStyle mit 16 Prozent. Prisma legt insgesamt um gut acht Prozent zu, wobei die Südausgabe mit einem Plus von 26 Prozent glänzt.
Im bisherigen Jahresverlauf rangiert die Die Zeit mit fast 35 Millionen Euro Bruttoumsatz vor allen anderen Kiosk-Titeln – trotz einer kleinen Einbuße gegenüber dem Vorjahr (Tabelle unten). Die eigene Magazinbeilage belegt mit rund elf Millionen Euro den 23. Platz des Rankings und legt gegen Vorjahr um 4,7 Prozent zu.
Hinter der Hamburger Wochenzeitung folgen nahezu gleichauf BamS und Stern mit 33,9 bzw. 33,4 Millionen Euro, wobei die BamS sich um fast 13 Prozent steigert, während der Stern nahezu stagniert. Der Spiegel, 2022 erstmals Gesamtjahressieger, ist bekanntlich schwach ins neue Jahr gestartet. Er kann aber das Minus nun ein wenig reduzieren und ist mit einem kumulierten Umsatz von 30,9 Millionen Euro noch keineswegs abgeschlagen. Focus, der direkte Konkurrent im Lesermarkt, kommt mit rund 24 Millionen Euro zwar nur auf den neunten Platz des Rankings, kann aber gegen 2022 um ein Zehntel zulegen.
Prisma übertrifft mit fast 74 Millionen Euro Bruttoanzeigenumsatz sämtliche Kiosk-Titel und kann sich moderat um knapp drei Prozent steigern. Konkurrent rtvPlus, von seinen Eignern früh zum Auslaufmodell erklärt, verbucht gut 29 Millionen Euro Umsatz und ein Minus von rund 29 Prozent.