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Nielsen-Werbeumsatz Februar: Der Basiseffekt sorgt für Minuszeichen

Gesundheitsminister Jens Spahn hat in den ersten beiden Monaten dieses Jahres laut Nielsen seine Werbeausgaben gegen Vorjahr spektakulär vervielfacht. Doch leider werden die pandemiebedingten Etatkürzungen bei anderen Werbungtreibenden dadurch nicht annähernd ausgeglichen. Zur Erinnerung: Der Lockdown wegen Covid-19 begann im März 2020, in den ersten beiden Monate des Vorjahrs lief die Wirtschaft normal. Entsprechend kräftig fällt der Rückgang in diesem Jahr aus. Die Nielsen-Statistik errechnet für die gesamten Bruttowerbeeinnahmen der Medien ein Minus von 16,3 Prozent. Die Publikumszeitschriften verlieren 14,3 Prozent ihrer Printwerbeeinnahmen, kommen also nur wenig glimpflicher davon.

Blickt man auf die umsatzstärksten Titel im Monat Februar (Grafik unten), so liegen TV-Supplements vorn. Prisma ist mit dreien seiner Regionalausgaben in den Top 30 vertreten. Zählt man noch die vierte hinzu, die Nordausgabe, so belaufen sich die Einnahmen auf 9,3 Millionen Euro brutto (vgl. Fußnote). Konkurrent rtv Plus muss sich mit rund sechs Millionen Euro begnügen und rangiert knapp vor dem Stern mit 5,9 Millionen Euro. Auch Bild am Sonntag und Die Zeit überschreiten die Fünf-Millionen-Marke.

Bei den relativen Veränderungen zum Vorjahr (Grafik unten) dominieren aus den eingangs genannten Gründen die Minuszeichen. Auffälligste Ausnahme ist Bild am Sonntag mit einem kräftigen Plus von rund 26 Prozent. Auch ZEITmagazin, Apothekenumschau B, Tina und Wirtschaftswoche können zulegen. Die Zeit und Focus halten das Minus im niedrigen einstelligen Bereich. Mehrere Programmzeitschriften – allen voran Hörzu, TV Spielfilm sowie TV Hören und Sehen – schneiden bei den Veränderungsraten deutlich besser ab als die beiden Programm-Supplements.

Die für den bisherigen Jahresverlauf kumulierten Einnahmen der Top 30 (Tabelle unten) weisen ebenfalls hauptsächlich Minuszeichen auf. Erst im März wird der Basiseffekt die Veränderungsraten etwas freundlicher aussehen lassen. Der Stern bleibt trotz empfindlicher Einbußen der umsatzstärkste Kiosk-Titel, mit einigem Abstand gefolgt von Bild am Sonntag, Zeit, Brigitte und Spiegel. Neben Bild am Sonntag verbuchen auch zwei Frauenzeitschriften, Cosmopolitan und Für Sie, zweistellige prozentuale Zuwachsraten. Zeit und ZEITmagazin sind entgegen dem allgemeinen Trend mit moderaten Zuwächsen ins Jahr gestartet, ebenso wie Focus, Auto Bild und Tina.

2021-04-07T09:19:20+02:00 März 26th, 2021|Updates|0 Comments