Unter den freiverkäuflichen Zeitschriften und Wochen-/Sonntagszeitungen erzielte Die Zeit im ersten Halbjahr 2023 den höchsten Bruttowerbeumsatz. Das geht aus der Nielsen-Werbestatistik hervor. Die Hamburger Wochenzeitung liegt trotz einer moderaten Einbuße im Vorjahrsvergleich mit rund 41,4 Millionen Euro an der Spitze (Tabelle unten). Allerdings: Mit 40,6 Millionen Euro und einer zweistelligen Zuwachsrate ist ihr Bild am Sonntag dicht auf den Fersen. Der Stern liegt ungefähr auf Vorjahresniveau und kann sich bei einem Zwischenstand von 39,5 Millionen Euro durchaus Chancen auf den Spitzenplatz in der Jahresbilanz ausrechnen, den er 2022 erstmals seit Jahrzehnten an den Spiegel verloren hatte. Mit einem Bruttoumsatz von 36,4 Millionen Euro und einer zweistelligen Minusrate liegt der Spiegel zur Halbzeit zwar deutlich zurück, könnte aber noch zur Aufholjagd ansetzen.
Weit vor allen am Kiosk erhältlichen Titeln rangiert Prisma mit 84,9 Millionen Euro, wenn man dessen vier Regionalausgaben addiert. Ein kleines Plus im Vorjahresvergleich verdankt Prisma seiner Südausgabe, die das Minus der drei anderen überkompensiert.
Im Einzelmonat Juni rangiert Bild am Sonntag mit rund 6,8 Millionen Euro vor der Zeit mit 6,4 Millionen und dem Stern mit 6,0 Millionen. Der Spiegel muss sich wie in der Halbjahresbilanz mit dem vierten Platz begnügen und kommt auf 5,5 Millionen Euro. Bunte liegt mit 4,8 Millionen Euro leicht vor rtv Plus und Verlagsnachbar Focus, die beide rund 4,6 Millionen Euro an Bruttoumsatz verbuchen. Als umsatzstärkste Zeitschrift ohne wöchentliche Erscheinungsfrequenz positioniert sich wie gewohnt Brigitte. Rund 4,2 Millionen Euro brutto hat die 14-tägliche Frauenzeitschrift im Juni eingenommen. Vor allen Kiosk-Titeln liegt Prisma gesamt mit 10,9 Millionen Euro.
Der Blick auf die relativen Veränderungen gegenüber Juni 2022 zeigt ein gemischtes Bild. Dies gilt für die Top 30 insgesamt wie auch an der Spitze. Dort legt Bild am Sonntag zweistellig zu, während Die Zeit deutlich verliert. Stern und Spiegel verzeichnen moderate Änderungen in entgegengesetzter Richtung.
Ansonsten fällt auf, dass vor allem solche Titel stark zulegen, die überwiegend von Frauen gelesen werden. So steigert Vogue den Bruttoumsatz gegen Vorjahr um rund 28 Prozent, Gala verbessert sich um 18 Prozent, Bunte und Schöner Wohnen gewinnen jeweils knapp 14 Prozent hinzu.