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Nielsen-Werbeumsatz: Der Stern führt das Ranking im Juli an

Der Ferienmonat Juli ist unter Anzeigenverkäufern nicht sonderlich beliebt, gehört er doch zu den umsatzschwächsten des ganzen Jahres. Doch beim Stern kann man diesmal zufrieden sein: Unter allen freiverkäuflichen Zeitschriften und Wochen-/Sonntagszeitungen erzielte das Hamburger Magazin mit rund 6,3 Millionen Euro den höchsten Bruttoanzeigenumsatz (Grafik unten). Dank des ansehnlichen Vorsprungs vor den Wettbewerbern Spiegel (5,4 Millionen Euro), Zeit (4,6 Millionen Euro) und Bild am Sonntag (4,4 Millionen Euro) verbesserte der Stern die Chance, den ersten Platz in der Gesamtjahreswertung zurückzuerobern. Im Jahr 2022 hatte er die Spitzenposition nach Jahrzehnten erstmals an den Spiegel verloren.

Wie üblich rangiert das TV-Supplement Prisma weit vor allen am Kiosk erhältlichen Titeln, wenn man die Umsätze seiner vier Regionalausgaben addiert. Inklusive der Nordausgabe, die es diesmal nicht in die Top 30 schaffte, kam Prisma auf rund 9,9 Millionen Euro Bruttoanzeigenumsatz. Wettbewerber rtv Plus erreichte mit 4,7 Millionen Euro knapp die Hälfte davon.

Der Blick auf die relativen Veränderungen zum Vorjahresmonat (Grafik unten) zeigt, dass der Stern um gut ein Fünftel zulegen konnte, während die direkten Verfolger Federn lassen mussten, manche mit zweistelligen Raten. Im Mittelfeld der Top 30 ragt TV Digital mit einer Zuwachsrate von rund 86 Prozent heraus. Zweistellig zulegen konnten auch die Frauenzeitschriften Vogue und Freundin, die aus einer Markenfamilie stammenden Special-Interest-Titel Sport Bild und Auto Bild sowie die überproportional im Osten des Landes verbreitete SuperIllu.

In der Kumulation der Monate Januar bis Juli ist das Spitzentrio eng beieinander (Tabelle unten): Die Zeit rangiert trotz der aktuellen Juli-Einbuße mit 46,0 Millionen Euro Bruttoumsatz leicht vor dem Stern mit 45,8 Millionen Euro und Bild am Sonntag mit 45,0 Millionen Euro. Dabei liegt Die Zeit knapp sechs Prozent unter Vorjahr, während der Stern moderat um knapp drei Prozent und Bild am Sonntag deutlich um fast 12 Prozent zulegt. Der Spiegel landet zwar als Vorjahressieger mit 41,8 Millionen Euro und einer Minusrate von fast 15 Prozent gegenwärtig nur auf dem vierten Platz. Den aktuellen Rückstand auf das Spitzentrio könnte er allerdings in den kommenden fünf Monaten noch wettmachen.

Die fortschreitende Digitalisierung schlägt sich bei vielen Titeln in Minusraten fürs Printanzeigengeschäft nieder. Neben den schon erwähnten Stern und BamS gibt es aber weitere Gewinner unter den Top 30. So legt Elle um gut 16 Prozent zu, TV Digital verzeichnet ein Plus von fast 12 Prozent, Focus gewinnt gut fünf Prozent hinzu, TV Spielfilm plus knapp vier Prozent, SuperIllu rund drei Prozent, ZeitMagazin und Bunte jeweils rund zwei Prozent. Bei Prisma kompensiert der Zuwachs im Süden die Schwächen der anderen Ausgaben, sodass die TV-Beilage per Saldo das Vorjahrsniveau behauptet.

2023-08-20T16:26:31+02:00 August 20th, 2023|Updates|0 Comments