Unter allen am Kiosk erhältlichen Zeitschriften, Wochen- und Sonntagszeitungen verbucht Die Zeit im April die höchsten Bruttowerbeeinnahmen. Mit rund 6,7 Millionen Euro liegt die Hamburger Wochenzeitung klar vor dem Stern mit 5,8 Millionen Euro und der Brigitte mit 5,7 Millionen Euro (Grafik unten). Auf dem vierten Platz folgt das umsatzstärkste Supplement: Die TV-Beilage Prisma Süd kommt auf rund 5,3 Millionen Euro. Sie platziert sich damit vor dem Spiegel, der brutto 5,1 Millionen Euro einnimmt und so die Prisma-Westausgabe mit knapp fünf Millionen Euro hinter sich lässt. Auch die Prisma-Regionalausgaben für den Osten und den Norden platzieren sich unter den dreißig umsatzstärksten Titeln. Zählt man alle vier Ausgaben zusammen, so kommt das auflagenstarke Supplement auf 15,4 Millionen Euro.
Fast zwei Drittel der Top 30 können den Umsatz gegen Vorjahr steigern (Grafik unten). Die Prisma-Ausgaben in Nord und Süd ragen mit Zuwachsraten von rund 58 Prozent bzw. 65 Prozent besonders heraus, aber auch in Ost und West legt das Supplement zweistellig zu. Eine Marktbereinigung dürfte den Erfolg begünstigt haben: Wettbewerber rtv Plus, Ende 2023 eingestellt, hatte im April 2023 immerhin gut vier Millionen Euro eingenommen.
Unter den frei verkäuflichen Zeitschriften verzeichnet AD Architectural Digest mit rund 54 Prozent die höchste Zuwachsrate. Weitere Titel aus unterschiedlichen Segmenten legen zweistellig zu: TV Digital verbessert sich um 32 Prozent, Gala um 26 Prozent, Auto Motor und Sport um zwölf Prozent, Vogue um rund zehn Prozent.
Beim umsatzstärksten Titel-Trio ist das Bild uneinheitlich: Brigitte liegt annähernd auf Vorjahrsniveau, Stern verliert moderat, Die Zeit legt um knapp sieben Prozent zu. Letztere kann sich zudem um fast 17 Prozent Mehrumsatz bei ihrer Magazinbeilage freuen.
Die Zeit profilierte sich im Gesamtjahr 2023 als anzeigenumsatzstärkster Kiosk-Titel. Nachdem das erste Drittel des neuen Jahres gelaufen ist, scheint sie ihren Titel verteidigen zu wollen: In der Kumulation der Bruttowerbeumsätze liegt sie mit 27,3 Millionen Euro (+7,5 Prozent) vor dem Spiegel mit 21,8 Millionen Euro (+1,6 Prozent). Mit Beträgen zwischen 20 und 21 Millionen Euro können sich auch Stern, Brigitte und Bild am Sonntag noch Chancen auf den Spitzenplatz ausrechnen.
Neben Brigitte (+4,1 Prozent) bauen auch die beiden anderen 14-täglichen Frauenzeitschriften ihre Anzeigenumsätze aus: Freundin auf Rang 13 (+4,8 Prozent) und Für Sie auf Rang 30 (+9,4 Prozent). Überhaupt liegen viele Titel mit überwiegend weiblicher Leserschaft im Plus, allen voran Gala mit rund 15 Prozent, Vogue mit neun Prozent, Tina mit acht Prozent. Unter den Programmzeitschriften gibt es ebenfalls Gewinner: TV 14, TV Spielfilm plus, Hörzu und TV digital steigern ihre Umsätze. An die Zuwachsrate des TV Supplements reichen sie allerdings nicht heran: Insgesamt kommt Prisma auf ein Plus von 25 Prozent. Überproportional tragen dazu die Regionalausgaben Süd (+46 Prozent) und Nord (+43 Prozent) bei.
