Einen Januar-Lockdown gab es im Vorjahr noch nicht. Erwartungsgemäß erschwert er diesmal den Start ins Werbejahr. Zwar gibt es auch Produktgruppen wie etwa Telekommunikation, die stärker als im Vorjahr beworben werden, doch es überwiegen Bereiche wie z. B. Bekleidung, Fremdenverkehr, Hotels und Gastronomie, die ihre Werbebudgets wegen der Pandemie zurechtstutzen. Nielsen weist für die gesamten Bruttowerbeeinnahmen im Januar ein Minus von 16,8 Prozent gegen Vorjahr aus. Die Publikumszeitschriften kommen mit einem Verlust von 13,4 Prozent ein wenig glimpflicher davon.
Das Ranking der umsatzstärksten Titel (Grafik unten) führt der Stern mit 7,5 Millionen Euro an. Übertroffen wird er nur von der Summe der vier Prisma-Regionalausgaben, die 10,9 Millionen Euro erwirtschaften (vgl. Fußnote). Auf rund 6,8 Millionen Euro kommt rtv Plus, das zweite TV-Supplement, dicht gefolgt, von Bild am Sonntag und Die Zeit. Brigitte positioniert sich, wie so oft, als umsatzstärkster 14-täglich erscheinender Titel, noch vor Spiegel, Bild der Frau und Focus.
Blickt man auf die relativen Veränderungen gegenüber dem in unseren Breiten noch virenfreien Januar 2020 (Grafik unten), so überwiegen die Minuszeichen. In manchen Fällen verlieren alle Titel eines Segments – so bei TV-Supplements und People Magazines -, in anderen Fällen ist das Bild uneinheitlich. Besonders auffällig sind gegensätzliche Entwicklungen bei Für Sie und Freundin im Segment der 14-täglichen Frauenzeitschriften. Titelspezifische Faktoren spielen offenbar auch bei der Motorpresse eine Rolle; jedenfalls ist Auto Bild besser als Auto Motor und Sport ins neue Jahr gestartet. Bild am Sonntag gelingt es, den Schwung vom Vorjahr mitzunehmen – 2020 war der Umsatz war um neun Prozent gestiegen. Gut ein Viertel beträgt das Plus jetzt im Januar. Über einen zweistelligen Zuwachs (+12,4 Prozent) kann sich auch die Anzeigenleitung von Cosmopolitan freuen.