Die neue Pressemedientranche der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) weist Reichweiten von insgesamt 130 Zeitschriften, vier Wochenzeitungen und einem Supplement aus. Zusammen erreichen die 135 ausgewiesenen Titel pro Erscheinungsintervall 47,8 Millionen Leser, entsprechend 68 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre. Wie die agma weiter mitteilt, erreichen die Zeitschriften besonders kaufkräftige Zielgruppen. Kein Wunder, stehen sie doch seit jeher für “Paid Content”. Rund 40.000 Interviews, erhoben in zwei Wellen zwischen Herbst 2023 und Herbst 2024, liegen den Daten zugrunde. Sie allein mit jüngsten IVW-Quartalsauflagen zu vergleichen, ist daher nicht sinnvoll.
Bemerkenswert ist, wie sehr die Lektüre weiterhin nach Geschlechtern differiert. Titel, bei denen man einen Trend zur Geschlechterparität in der Leserschaft vermuten könnte, entwickelten sich entgegengesetzt. So gewann Prisma in der Bevölkerung 320.000 Leser hinzu, begünstigt durch die Einstellung des Wettbewerbers rtv Plus zum Jahresende 2023. Dahinter verbirgt sich eine enorme Diskrepanz: 660.000 Leserinnen wurden gewonnen, während 340.000 Männer verloren gingen. Der Frauenanteil in der Leserschaft stieg auf 62 Prozent. Sport Bild verbuchte bei den Männern mit 270.000 neuen Lesern den höchsten Zuwachs, verlor aber rund 30.000 Leserinnen. Der Männeranteil kletterte auf 96 Prozent – obwohl Frauen im Sport, nicht zuletzt im Fußball, stark aufgeholt haben.
ADAC Motorwelt führt trotz herber Verluste weiterhin das Ranking der meistgelesenen Titel in der Gesamtbevölkerung an (Tabelle unten). Allerdings fällt der Vorsprung gegenüber Prisma nur noch hauchdünn aus. Bild am Sonntag büßte Auflage und Reichweite ein, nachdem der Verlag Mitte 2023 die Haustürzustellung aufgegeben hatte. Dennoch bleibt die BamS meistgelesener frei verkäuflicher Titel und platziert sich noch vor der Vermarktungskombi TV Spielfilm plus. Der Spiegel gewinnt gegenüber der Voruntersuchung Leser hinzu und setzt sich dadurch knapp vor den Hamburger Erzrivalen Stern.
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Das Reichweiten-Ranking sieht bei Frauen ganz anders aus als in der Gesamtbevölkerung (Tabelle unten). ADAC Motorwelt, reichweitenstärkster Titel in der Gesamtbevölkerung, kommt bei Frauen nur auf den zehnten Platz. Andererseits: Bild der Frau, in der Gesamtbevölkerung nur auf dem zehnten Platz, belegt bei Frauen den zweiten Platz. In der Vorstudie hatten Bild der Frau und Prisma noch gleichauf gelegen, entwickelten sich dann aber weit auseinander. Prisma steigerte die Reichweite bei Frauen gut doppelt so stark wie in der Gesamtbevölkerung, während Bild der Frau spürbare Einbußen erlitt. Bunte und Gala können gleichermaßen zulegen; Bunte behauptet den dritten Platz des Rankings, Gala rückt vom elften auf den siebenten Platz vor. Weiter unten in der Tabelle können SuperIllu, Neue Post, Das Goldene Blatt, Funk Uhr und Petra eine sechsstellige Zahl neuer Leserinnen begrüßen.
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Bei den Männern behaupteten ADAC Motorwelt und Bild am Sonntag trotz ihrer Verluste die beiden vorderen Plätze des Rankings. Prisma rutschte vom dritten auf den fünften Platz ab, während Sport Bild und Spiegel dank kräftiger Zugewinne aufrückten. In der zweiten Hälfte der Top 30 verbuchte 11 Freunde einen spektakulären Zuwachs um 160.000 Leser, entsprechend gut 25 Prozent. Deutlich zulegen konnten auch GEO und – mehr noch – National Geographic Deutschland. Rund 100.000 neue Leser – fast ein Drittel mehr – meldet Guter Rat.
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