Die neue Pressemedientranche der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) weist Reichweiten von insgesamt 131 Zeitschriften, vier Wochenzeitungen und einem Supplement aus. Zusammen erreichen die 136 ausgewiesenen Titel pro Erscheinungsintervall über 48 Millionen Leser ab 14 Jahre. Wie die agma weiter mitteilt, erreichen die Zeitschriften besonders kaufkräftige Zielgruppen. Kein Wunder, stehen sie doch seit jeher für “Paid Content”. Bemerkenswert ist auch, wie sehr die Lektüre noch immer nach Geschlechtern differiert. Zwar weisen manche Programmtitel annähernd Geschlechterparität in ihrer Leserschaft auf, doch in anderen Segmenten finden Mediaplaner viele zielgruppenspezifische Magazine mit hohen Affinitäten zu Männern oder zu Frauen.
Insgesamt ist ADAC Motorwelt mit 6,40 Millionen Lesern pro Ausgabe reichweitenstärkster Titel (Tabelle unten). Es folgen Prisma und Bild am Sonntag. Letztere behauptet ihren vorderen Rangplatz trotz massiver Leserverluste. Rund 940.000 Leser büßt das Blatt gegenüber der Vorstudie ein, hauptsächlich aufgrund eines Sondereffektes: Die Sonntags-Zustellung wurde 2023 aus Kostengründen eingestellt, sodass auch die Auflage in den Keller ging. Die folgenden beiden Plätze belegen wie gehabt TV Spielfilm plus (Kombi aus TV Spielfilm und TV Today) und der Stern. Dahinter zeigt das Ranking die erste Veränderung gegenüber der Vorstudie: TV14 rückt vom achten auf den sechsten Platz vor.
Die Minuszeichen dominieren zwar angesichts der fortschreitenden Digitalisierung, aber Zuwächse gibt es auch: TV Digital gewinnt rund 220.000 Leser, Computer BIld rund 80.000. Beide Titel gleichen Reichweitendellen wieder aus, die sie in der Vorstudie verbucht hatten. Leichte Zuwächse verzeichnen Tina plus, Mein schöner Garten, TV direkt, Neue Post, Die Zeit, Fernsehwoche.
Das Reichweiten-Ranking sieht bei Frauen deutlich anders aus als in der Gesamtbevölkerung (Tabelle unten). ADAC Motorwelt, der reichweitenstärksten Kiosk-Titel in der Gesamtbevölkerung, kommt bei den Frauen nur auf den zehnten Platz. Umgekehrt: Bild der Frau, in der Gesamtbevölkerung nur auf dem zehnten Platz, führt aber bei den Frauen das Ranking an, gleichauf mit Prisma.
Bunte belegt wie in der Vorstudie den dritten Platz während TV Spielfilm plus dank stabiler Reichweite einen Rang vorrückt. Dem Stern verhilft Stabilität zum Sprung vom zwölften auf den neunten Platz, Superillu erringt mit konstanter Reichweite einen Platz in den Top 30. Leichte Zuwächse verbuchen TV Hören und Sehen, TV Digital, Mein schöner Garten, Das goldene Blatt, Für Sie und Fernsehwoche. Kräftig zulegen kann TV direkt.
Bei den Männern baut ADAC Motorwelt den Reichweitenvorsprung gegenüber Bild am Sonntag aus (Tabelle unten). Zwar verlieren beide Titel Leser gegenüber der Vorstudie, doch fallen die Verluste bei der Mitgliederzeitschrift des Automobilclubs vergleichsweise moderat aus. Prisma kommt im Vergleich zu Sport Bild glimpflich davon und kann dadurch den dritten Platz des Rankings erobern.
Die Nachrichtenmagazine Spiegel und Focus platzieren sich bei Männern trotz rückläufiger Leserzahlen weiter unter den Top 10, während sie bei Frauen nur in der unteren Hälfte der Top 30 landen. Andererseits kommen “People Magazines” wie Bunte und Gala, die bei Frauen in der oberen Hälfte rangieren, bei Männern gar nicht unter die Top 30.
TV Digital kann deutlich um rund 180.000 Leser zulegen. Auf der Gewinnerseite stehen auch Computer Bild, Die Zeit, Welt der Wunder, Mein schöner Garten, Focus-Money. Andere Titel liegen nahezu stabil im Markt: TV Movie, TV14, Chip, Fernsehwoche, Gong.