Die IVW-Daten über Visits im Juli 2017 stehen ab sofort bei PZ Online zur Auswertung bereit. Insgesamt 98 Angebote aus den Vermarktungsportfolios der Verlage verbuchen 2,23 Milliarden Visits. Das ist eine Steigerung um 43 Millionen oder 2,0 Prozent gegenüber dem Vormonat, der allerdings auch einen Tag kürzer war. Im Vergleich zum Juli 2016 nehmen die Visits um 105 Millionen oder 5,0 Prozent zu. Die mobilen Visits machten vor einem Jahr 52% aller Visits aus, jetzt sind es 57 Prozent. Gegenüber den Vormonaten wächst ihr Anteil nicht mehr. Hier scheint eine Sättigungsgrenze erreicht zu sein.
Auf die Top Twenty (Grafik unten) entfallen 81 Prozent aller Visits und 83 Prozent der mobilen Visits. Auf den ersten sechs Plätzen gibt es keine Positionsveränderungen gegenüber dem Vormonat. Bild.de liegt weiterhin mit deutlichem Vorsprung vor Spiegel online, Wetter.com belegt den dritten Rang, gefolgt von Focus online, Die Welt und Chefkoch.de. Das Fußballportal Transfermarkt.de schiebt sich im Juli noch einmal um zwei Plätze nach vorn. Die Sommerpause ist wie jedes Jahr eine Phase der heißen Diskussionen über Spielerwechsel und Ablösesummen. Diesmal erregt besonders der Wechsel des Brasilianers Neymar von Barcelona nach Paris die Gemüter, weil die Rekordsumme von 222 Millionen Euro fällig wurde. Eine andere markante Verschiebung betrifft den unteren Teil der Spitzengruppe: Heise online fällt von Platz 15 auf Platz 18 zurück.
Der Blick auf Veränderungen gegenüber dem Vormonat (Grafik unten) zeigt, dass Heise online rund 29 Prozent einbüßt. Wurden im Juni fast 40 Millionen Visits erreicht, so waren es im Juli 11,6 Millionen weniger. Ursachen liegen im Bereich des E-Commerce; möglicherweise spielt dabei die Integration von Geizhals.de eine Rolle. Bei den Nachrichtenseiten ist das Bild trotz aller G20-News aus Hamburg gemischt: Zugewinnen bei Welt, Bild, Spiegel und Süddeutscher stehen moderate Einbußen bei Focus, Zeit, FAZ und Stern gegenüber. Den höchsten Zuwachs unter den Top Twenty verbucht mit 15 Prozent Bunte.de – hier halfen womöglich die freundlicheren Bilder aus Hamburg, die der Besuch von Prinz William und Herzogin Kate bot. Transfermarkt.de legt den zweiten Monat in Folge prozentual zweistellig zu. Wenn ab Mitte August der Ball in der 1. Liga wieder rollt, dürften sich allerdings die Vorzeichen umkehren.
Der Blick auf die Veränderungen gegenüber Juli 2016 (Grafik unten) zeigt die stärksten Zuwächse bei Die Welt (teilweise bedingt durch die Integration von N24) und Der Westen (teilweise bedingt durch einen Relaunch). Dass Wetter.com sich gegenüber dem Vorjahr um gut ein Viertel steigert, dürfte mit dem extrem wechselhaften Wetter dieses Sommers und den zahlreichen Unwetterwarnungen zusammenhängen.
Der Juli des Vorjahres war mit dem Amoklauf von München, den Terroranschlägen von Nizza, Ansbach und Würzburg sowie dem Putschversuch in der Türkei außergewöhnlich nachrichtenstark. Umso bemerkenswerter ist, dass meisten Nachrichtenseiten ihr Vorjahresniveau übertreffen oder nur wenig unterschreiten. Lediglich Spiegel online liegt mit einem Minus von sieben Prozent deutlicher unter dem Vorjahreswert.