Die digitalen Angebote der Verlage erhielten im Mai 2,63 Milliarden Visits. Das waren 360 Millionen bzw. 16 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Neben der Europawahl dürfte vor allem das “Ibiza-Video” für eine hohe Besuchsfrequenz gesorgt haben. Der Anteil mobiler Visits lag bei gut 67 Prozent, das waren fünf Punkte mehr als im Vorjahr.
Das Ranking der Top Twenty (Grafik unten) wird weiter souverän von Bild.de angeführt, gefolgt von Spiegel online. Wetter.com hat im Mai Focus online von dessen angestammten dritten Platz verdrängt. Der Westen, im April noch auf Platz sieben, ist nun schon auf den sechsten Platz vorgerückt, Chefkoch.de hinter sich lassend. Ein spektakulärer Sprung vom 15. auf den zehnten Platz gelang Transfermarkt.de.
Der Blick auf die relativen Veränderungen gegenüber April (Grafik unten) zeigt denn auch, dass Transfermarkt.de neben Wetter.com den höchsten Zuwachs verbucht. Beide legen gegen Vormonat gut 30 Prozent zu, und in beiden Fällen hat dies zum Teil saisonale Gründe. Bei den Fußballprofis beginnt zum Saisonende das Wechselfieber, und im “Wonnemonat” Mai steigt die Nachfrage nach Wetternachrichten. Die Nachrichtenseiten legen durchweg zu, natürlich vor allem begünstigt durch die Europawahl vom 26. des Monats. Rund eine Woche vorher hatten Süddeutsche und Spiegel auf ihren Websites zudem das “Ibiza-Video” veröffentlicht, das zum vorzeitigen Ende der österreichischen Regierung führte. Süddeutsche.de erfreut sich denn auch mit rund 22 Prozent mehr Visits des höchsten Zuwachses unter den überregional ausgerichteten Nachrichtenseiten.
Gegenüber dem Vorjahr legen fast alle Angebote der Spitzengruppe zu (Grafik unten), die meisten sogar mit zweistelligen Raten. Mit seinen optisch opulent aufbereiteten regionalen Nachrichten ragt Der Westen heraus und legt wie schon im April dreistellig zu. Unter den überregionalen Nachrichtenseiten wachsen Bild.de mit 23 Prozent sowie Süddeutsche.de mit rund 21 Prozent am stärksten. Das 27-prozentige Plus beim Karrierenetzwerk Xing wird auch bei Aktienanalysten mit Interesse vermerkt werden. Dass andererseits die digitalen Ableger der People Magazine diesmal geringfügig Visits einbüßen (Bunte) bzw. nur unterdurchschnittlich hinzugewinnen (Gala) könnte damit zu tun haben, dass die Windsors halt nicht in jedem Mai eine Traumhochzeit ausrichten können; vor Jahresfrist war Prinz Harry in den Ehestand getreten.