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Die Inflation hinterlässt Spuren in der Auflagenstatistik des 1. Quartals

Zwar gibt es durchaus Zeitschriften, die im Vorjahrsvergleich gegen den Trend ihre Verkaufsauflagen steigern konnten (Grafik unten). Doch deutet gerade der Blick auf die Gewinner darauf hin, dass manche Haushalte versuchen, dem Kaufkraftverlust mit Einsparungen am Kiosk zu begegnen: Unter den zwanzig wachstumsstärksten Titeln findet man gleich vier Fernsehzeitschriften mit monatlicher Erscheinungsweise. Zusammen verkaufen TV 4 Wochen, TV 4×7, nur TV plus und tv top rund 34.000 Exemplare mehr als im Vorjahr, ganz überwiegend im Einzelverkauf. Zugleich sinkt die Auflage bei fast allen 14-täglichen und wöchentlichen Programmzeitschriften. Wer zum Beispiel von TV14 oder Hörzu zu einem der genannten Monatstitel wechselt, spart sowohl bei der Kauffrequenz, als auch beim Copypreis.

Psychologie heute erfreut sich unter den Top 20 des zweithöchsten absoluten und des höchsten relativen Zuwachses, wobei der Einzelverkauf die entscheidende Erfolgsbasis bildet. Das ePaper spielt gar keine Rolle. Selber machen, auf dem dritten Rangplatz nach absolutem und dem zweiten nach relativem Zuwachs, setzt dagegen vor allem auf verstärkten Absatz des ePapers im sonstigen Verkauf.

Im Ranking der auflagenstärksten Zeitschriften (Tabelle unten) dominieren die Minuszeichen. Neben dem Langfristtrend zur Digitalisierung dürfte die Geldentwertung dazu beigetragen haben – nicht nur bei vielen TV-Zeitschriften. Der monatliche Programmtitel nur TV plus, oben bereits erwähnt, bleibt unter den Top 30 als einziger von Einbußen verschont und rückt näher heran an die führenden TV 14 und TV Digital.

Anders als in den Vorquartalen verbucht diesmal auch der Spiegel ein Minus, das freilich mit 2,8 Prozent relativ moderat ausfällt. Der Absatz des ePapers wird weiter ausgebaut, im Abo ebenso wie im sonstigen Verkauf, doch kann der Verlust im Einzelverkauf dadurch nur teilweise kompensiert werden. Tendenziell ähnlich sehen die Verschiebungen beim Münchener Konkurrenten Focus aus, der allerdings deutlich weiter unten im Ranking liegt und mit 3,9 Prozent ein etwas größeres Minus verbucht.

Im Ranking nach ePaper-Verkauf (Tabelle unten) spielen die im Gesamtverkauf dominanten Programmzeitschiften weiterhin keine Rolle. Ganz vorn liegt mit deutlichem Vorsprung vor Bild am Sonntag der Spiegel, der den Anteil der digitalen Replica gegen Vorquartal um zwei Punkte auf rund 41 Prozent erhöht. Bei Focus steigt der ePaper-Anteil um mehr als drei Punkte auf gut 36 Prozent. Auch Wirtschafts- und Finanztitel setzen verstärkt aufs ePaper. Bei Capital steigt dessen Anteil zum Beispiel um elf Punkte auf rund 44 Prozent, bei Focus-Money ebenfalls um elf Punkte auf rund 60 Prozent.

2023-04-28T13:43:33+02:00 April 28th, 2023|Updates|0 Comments