Das Auflagen-Ranking der am Kiosk erhältlichen Zeitschriften und Wochen-/Sonntagszeitungen wird weiterhin von Programmtiteln angeführt – obwohl dieses Segment vom Wachstumspotenzial des ePaper kaum profitieren kann.
TV 14 liegt weit vorn und setzt allein im EV über eine Million Exemplare ab (Tabelle unten). TV Digital, ebenfalls 14-täglich erscheinend, rangiert im Gesamtverkauf an zweiter Position, ist aber im Abo mit über einer halben Million Exemplare die Nummer Eins. Dahinter folgt mit nur TV plus die meistverkaufte monatliche Programmzeitschrift mit einem klaren Schwerpunkt im EV. Landlust belegt die vierte Position und bricht damit als erster Titel in die Phalanx der TV-Titel ein. Hörzu, die auflagenstärkste wöchentliche Programmzeitschrift, setzt primär auf das Abo und hat sich gegen Vorjahr zu Lasten von TV direkt um einen Rangplatz verbessert.
Der Spiegel ist an TV Movie vorbeigezogen. Er ist unter den Top 30 neben TV für mich der einzige Titel mit einem kleinen Auflagenplus im Vorjahrsvergleich. Dieser Erfolg geht zurück auf eine moderate Umschichtung vom EV zum Abo und auf eine kräftige Umschichtung vom Papierexemplar zum ePaper. Gegen Vorjahr erhöht sich das Abo um gut vier Prozent, das ePaper um knapp ein Fünftel.
Unterhalb der Top 30 erfreuen sich oftmals kleinere Spezialtitel einer positiven Entwicklung. Die Wirtschaftswoche steigert zum Beispiel die Verkaufsauflage um 3,5 Prozent auf gut 100 TEx, das manager magazin um 1,7 Prozent auf knapp 92 TEx. Beide Titel können sowohl im EV, also auch im Abo zulegen. Und ähnlich wie der Spiegel nutzen sie das Wachstumspotenzial des ePapers.
Der Spiegel führt das Ranking nach ePaper-Verkauf mit großem Vorsprung an (Tabelle unten). Das ePaper macht 39 Prozent des Gesamtverkaufs aus. Ein Großteil entfällt auf das Abo. Daneben sind auch die anderen Sparten (sonstiger Verkauf, Bordexemplare) von Bedeutung. Auf den Spiegel folgen im ePaper-Ranking mit Bild am Sonntag und Focus zwei weitere Titel aus dem Nachrichtenjournalismus. Weit vorn positionieren sich auch Wirtschafts- und Finanztitel wie Wirtschaftswoche, Focus-Money und Capital.
In manchen Fällen entfällt mehr als die Hälfte des Gesamtverkaufs auf digitale Replica. Dies gilt etwa für Maxi (71 Prozent) und Off Road (68 Prozent), jeweils mit Schwerpunkten im sonstigen Verkauf. Zu den Segmenten, die sich fürs ePaper weniger eignen, gehören offenbar Programm- und Kinderzeitschriften sowie Landmagazine. Sie alle sind jedenfalls unter den Top 30 gar nicht vertreten.