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Auflagen im 3. Quartal: Kaufkraftverlust lässt Auflagen bröckeln, doch Gewinner gibt es auch

Wenngleich die Printauflagen bröckeln, gibt es in der IVW-Quartalsmeldung auch Zeitschriften, die ihre Verkaufsauflage ausweiten (Grafik unten). In manchen Fällen stammen die Zuwächse aus dem ePaper und hier schwerpunktmäßig aus dem sonstigen Verkauf. Dies trifft für die ersten fünf Titel des Rankings zu, allesamt langjährig etablierte Zeitschriftenklassiker. Wie im Vorquartal führt C`t Magazin für Computertechnik das Ranking der wachstumsstärksten freiverkäuflichen Titel mit mindestens zehn Ausgaben jährlich an. Der Titel verkauft im 3. Quartal über 80.000 Exemplaren oder rund 42 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Der spektakuläre Zuwachs resultiert ganz überwiegend aus dem ePaper im sonstigen Verkauf. Auch Brigitte, Zuhause Wohnen, National Geographic Deutschland und Selber machen erzielen ihr Auflagenwachstum in erster Linie durch das im sonstigen Verkauf distribuierte ePaper.

Anders sieht es bei den Programmzeitschriften TV für mich und nurTV plus aus, die knapp 9.000 bzw. fast 6.000 Exemplare mehr als vor Jahresfrist verkaufen. Das ePaper wird von ihnen gar nicht angeboten. Der Zuwachs resultiert überwiegend aus dem Einzelverkauf. TV 4×7 steht weiter unten auf Platz 18 des Rankings und verzichtet ebenfalls auf digitale Replica der Printversion. Der Titel steigert sich im Einzelverkauf und im Abo. Manche Haushalte versuchen anscheinend, dem inflationsbedingten Kaufkraftverlust entgegenzuwirken, indem sie auf Programmzeitschriften mit relativ niedrigen Copypreisen und/oder geringerer Erscheinungsfrequenz umsteigen. Titel wie zum Beispiel TV Spielfilm und Hörzu melden jedenfalls Auflageneinbußen.

Erfolge im Einzelverkauf sind auch aus anderen Segmenten zu vermelden: So steigert sich brand eins im EV um 14 Prozent auf 10.894 Exemplare. Grazia verbessert sich am Kiosk sogar um 42 Prozent auf 20.139 Exemplare.

Im Ranking der dreißig auflagenstärksten Zeitschriften (Tabelle unten) dominieren wie zu erwarten die Minuszeichen. Neben dem Trend zur Digitalisierung trägt die Geldentwertung dazu bei. Immerhin bleiben die Minusraten zumeist im einstelligen Bereich. Ein Ausreißer ist Bild am Sonntag mit einem Minus von gut einem Viertel. Die Hauptursache liegt darin, dass Axel Springer ab Juli die Haustürzustellung eingestellt hatte.

Unter den Top 30 weisen ausschließlich die oben schon erwähnten NurTV plus, TV für mich, C´t Magazin für Computertechnik und Brigitte ein Plus im Vorjahrsvergleich auf.

Das ePaper gewinnt für viele Titel an Bedeutung, allerdings nicht für alle Zeitschriftensegmente. Im Ranking nach ePaper-Verkauf (Tabelle unten) spielen die im Gesamtverkauf dominanten Programmzeitschiften gar keine Rolle.

Ganz vorn liegt der Spiegel, mit großem Vorsprung vor Bild am Sonntag. Bei beiden Titeln entfällt der höchste Anteil auf das Abo. Beim C´t Magazin stellt dagegen der sonstige Verkauf das größte Kontingent. Focus rangiert auf dem vierten Platz: der Anteil des ePapers am Gesamtverkauf ist mit 40 Prozent ähnlich dimensioniert wie beim Spiegel.

Höhere Anteile findet man bei Wirtschafts- und Finanztiteln. Bei Capital beträgt der Anteil des ePapers zum Beispiel 48 Prozent, bei der Wirtschaftswoche sind es 52 Prozent und bei Focus-Money sogar 62 Prozent.

2023-10-24T18:52:46+02:00 Oktober 24th, 2023|Updates|0 Comments