Im Vormonat hatte Bild.de erstmals in diesem Jahr Focus online in der Reichweite übertroffen. Jetzt, im November, konnte Axel Springers Nachrichtenseite den Vorsprung sogar ein wenig ausbauen. Bild.de kam auf 22,5 Millionen Unique User, Focus online erreichte 20,9 Millionen Nutzer, gefolgt von Spiegel online mit 20,5 Millionen (Grafik unten). Hinter dem führenden Trio gibt es einen Positionswechsel gegenüber dem Vormonat: Chefkoch.de und Die Welt tauschen die Plätze, liegen allerdings mit je zwanzig Millionen Nutzern nahezu gleichauf. Das könnte sich im Dezember ändern, weil dann die Nachfrage nach Rezepten für Plätzchen und Gänsebraten ihren Zenit erreicht. Im Dezember 2017 hatte Chefkoch.de sogar die Spitze des Rankings erklommen.
Auffälligster Aufsteiger ist Computerbild.de. Im Vormonat noch auf Platz 10, rückte das Angebot jetzt auf den siebten Platz vor und platzierte sich damit direkt hinter Wettbewerber Chip online. Wetter.com, siebter des Vormonats, rutschte nun auf den elften Platz ab, was zweifellos primär saisonale Gründe hat. Am unteren Ende der Top Twenty verdrängte Kaufda.de die HuffPost aus der Spitzengruppe.
Die relativen Veränderungen zum Vormonat (Grafik unten) weisen Computerbild.de mit einem Plus von rund 25 Prozent – entsprechend drei Millionen Unique User – als klaren Wachstumssieger aus. Ein Teil des Zuwachses dürfte jahreszeitlich bedingt sein, doch scheinen auch Marktanteilsverschiebungen eine Rolle zu spielen: Chip online legte jedenfalls vergleichsweise moderat um rund vier Prozent zu, und außerhalb der Top Twenty verzeichnete PC Welt sogar hohe zweistellige Prozentverluste. Dass Wetternachrichten im grauen Monat November nicht hoch im Kurs stehen, wird niemanden verwundern. Wetter.com büßte denn auch gegenüber dem Oktober nochmals 16 Prozent Reichweite ein. Die Verantwortlichen können sich in aller Gelassenheit sagen: Der nächste Frühling kommt bestimmt.
Beim Vorjahresvergleich (Grafik unten) ist zu beachten, dass die Grundgesamtheit wegen der DSGVO um 14- und 15-jährige Jugendliche verkürzt wurde – ein Umstand, unter dem womöglich die Reichweiten von Angeboten wie Chip online und Computerbild.de überproportional gelitten haben. Im Übrigen fällt auf, dass die meisten Nachrichtenseiten rückläufige oder stagnierende Nutzerzahlen aufweisen. Kein Wunder, brachte doch der November des Vorjahres den überraschenden Abbruch der Jamaika-Verhandlungen, während die Nachrichtenlage in diesem November vergleichsweise ruhig blieb. Die stärksten Zuwächse verbuchten wiederum Der Westen mit 51 Prozent und Heise online mit 45 Prozent. Dank eines Zuwachses um 22 Prozent kam Kaufda.de neu in die Top Twenty. Das Weihnachtsgeschäft hat eben auch im Netz längst begonnen.