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AGOF-Daten im Juni: Unionsstreit beflügelt konservative Nachrichtenseiten

Für digitale Angebote von Wetterdiensten, People Magazines und TV-Zeitschriften konnte es im Juni nur bergab gehen: Denn der Juni brachte weniger Wetterkapriolen als der Mai, im Vereinigten Königreich fand keine Hochzeit statt, und das TV-Programm leitete sich für Fans ab Monatsmitte automatisch aus dem WM-Spielplan ab. Vom politischen Streit zwischen Merkel und Seehofer profitierten nur die eher konservativen Nachrichtenseiten ein wenig. So sank per Saldo die Bruttoreichweite der digitalen Angebote aus PZ-Verlagen im Juni gegenüber dem Vormonat um rund 12 Millionen auf 390 Millionen.

Gut zwei Drittel der Gesamtreichweite entfallen auf die Top Twenty (Grafik unten). An der Spitze liegen unverändert die Nachrichtenseiten der Marken Focus, Bild, Spiegel und Welt, wobei die beiden Letztgenannten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Infolge der Wetterberuhigung verlor Wetter.com seinen fünften Platz und rangiert nun hinter Chefkoch und Chip auf Rang 7. Weitere Positionsverschiebungen gibt es im unteren Teil der Spitzengruppe: Gala.de war im Mai dank der Prinzenhochzeit auf Platz 18 vorgerückt, fällt nun aber aus den Top Twenty wieder heraus und wird durch Springers Prospektangebot Kaufda.de ersetzt. Und die Huffington Post, im Mai auf Platz 20, wird vom Gesundheitsportal Onmeda verdrängt.

Die prozentualen Veränderungen gegenüber dem Vormonat (Grafik unten) fallen vielfach moderat aus. Neben Wetter.com weist zwar auch Bunte.de ein zweistelliges Minus auf, doch ist dies als Normalisierung nach der Hochzeit bei den Windsors zu deuten. Dass TV Spielfilm gegen Mai knapp ein Zehntel seiner unique user verliert, dürfte, wie schon erwähnt, mit der Fußball-WM zu tun haben. Bei den Nachrichtenseiten ist das Bild gemischt. Von den massiven Streitereien innerhalb der Union scheinen die tendenziell konservativeren Angebote von F.A.Z., Welt, Focus und Bild  profitiert zu haben. Sie alle legen mehr oder weniger stark zu, während Spiegel, Stern, Zeit und Süddeutsche moderate Einbußen verbuchen.

Gegenüber dem Vorjahr (Grafik unten) legen die meisten Angebote aus den Top Twenty zu, obwohl die Grundgesamtheit der daily digital facts ein wenig reduziert wurde. Wegen der Datenschutz-Grundverordnung hob die AGOF das Mindestalter der erfassten Nutzer auf 16 Jahre an. Bei den Angeboten von Chip und Computerbild könnte das Ausscheiden der Jüngeren ein moderates Minus gegenüber Vorjahr bewirkt haben. Die höchsten prozentualen Zuwächse verbuchen Der Westen (rund 57 Prozent), Kaufda.de (28 Prozent), FAZ.NET (26 Prozent) und Stern.de (22 Prozent).

 

2018-08-03T10:36:31+02:00 Juli 4th, 2018|Updates|0 Comments