In der Jahresbilanz 2022 waren Spiegel, Zeit und Bild am Sonntag erstmals nach Bruttoanzeigenumsatz am Stern vorbeigezogen. Nun könnte man meinen, der Stern wolle Revanche nehmen. Im Januar profiliert er sich jedenfalls mit rund 7,4 Millionen Euro als umsatzstärkster freiverkäuflicher Titel (Grafik unten). Dahinter zurück bleiben die Zeit mit 7.1 Millionen Euro, Bild am Sonntag mit 6,7 Millionen und der Spiegel mit 6,0 Millionen Euro.
Weit vor allen Kiosk-Titel rangiert das TV-Supplement Prisma, wenn man dessen vier Regionalausgaben zusammenzählt, von denen sich diesmal drei unter den Top Ten und alle vier unter den Top 30 platzieren. Mit 17,9 Millionen Euro lässt Prisma auch den direkten Konkurrenten weit hinter sich: rtv Plus kommt auf 7,3 Millionen Euro.
Gegen Ende des letzten Jahres herrschten Rezessionsängste, die zwar inzwischen als übertrieben gelten, die aber anscheinend viele Werbungtreibende zu einer vorsichtigen Planung für den Jahresanfang veranlassten. Insgesamt sind jedenfalls die Bruttowerbeeinnahmen der Medien laut Nielsen im Januar um 8,2 Prozent gegen Vorjahr zurückgegangen. Zeitschriftenwerbung sank um 8,6 Prozent Fernsehwerbung knickte sogar um 9,8 Prozent ein.
Der Blick auf die relativen Veränderungen der Top 30 (Grafik unten) zeigt, dass auch hier die Minuszeichen überwiegen. Prisma kann allerdings im Süden und im Osten des Landes hohe zweistellige Zuwachsraten verzeichnen und kommt insgesamt auf ein sattes Plus von 22,6 Prozent. Deutlich zulegen können auch die A-Ausgabe der Apotheken Umschau, Bild am Sonntag, ZEITmagazin, Freundin und Focus.
Der Stern kann sich an die Spitze des Umsatz-Rankings setzen, weil er nur eine leichte Einbuße gegen Vorjahr verzeichnet. Konkurrent Spiegel hatte vor Jahresfrist mit einem spektakulären Zuwachs von 76 Prozent den ersten Platz erobert. Angesichts dieses Ausreißers relativiert sich das heftige Minus dieses Januars.
