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Nielsen-Statistik April: Aussicht auf Lockerung stimuliert die Anzeigenumsätze vieler Zeitschriften

Der April war 2020 der erste volle Lockdown-Monat. Ein Jahr später leiden Wirtschaft und Gesellschaft erneut unter einem Lockdown, doch die Perspektive hat sich geändert. Dank der schnell entwickelten Impfstoffe scheint die Pandemie beherrschbar zu werden, und für die warme Jahreszeit sind Lockerungen bereits angekündigt. So können viele Printmedien laut Nielsen-Statistik ihre Bruttoanzeigenumsätze gegenüber dem Vorjahr steigern (Grafik unten).

Dabei spielt einerseits der statistische Basiseffekt eine Rolle. Insbesondere die Zeitungsbeilagen Prisma und rtv Plus sowie die Zeitschriften Focus und Auto Bild hatten letztes Jahr können hohe Verluste des Vorjahrs nun wieder ausbügeln. Andererseits zeigen manche Zeitschriften im Zuge der Pandemie positive Auflagentrends und profitieren davon nun auch im Werbemarkt. Die gilt zum Beispiel für den Aktionär sowie für Titel wie Schöner Wohnen und Häuser.

Das Ranking der umsatzstärksten Zeitschriften im April (Grafik unten) wird von den beiden G+J-Klassikern Stern und Brigitte angeführt. Vor diesen beiden rangiert nur Prisma, sofern man alle Regionalausgaben des TV-Supplements addiert (vgl. Fußnote). An dritter Stelle liegt rtv Plus, gefolgt von den Burda-Klassikern Focus und Bunte. Auch Spiegel, Zeit und Bild am Sonntag überspringen die Marke von fünf Millionen Euro Bruttoanzeigenumsatz.

Gegenüber dem Vorjahr verbessert sich die Mehrheit der umsatzstärksten Titel (Grafik unten). Einige tauchten bereits unter den eingangs vorgestellten wachstumsstärksten Titeln auf: Prisma legt um insgesamt 70 Prozent zu, rtv Plus um 43 Prozent. Auto Bild und Focus warten nach schwachen Vorjahrsergebnissen mit Zuwachsraten von rund 56 Prozent bzw. 36 Prozent auf. Die Zeit baut den Umsatz kräftig um ein Fünftel aus, wird aber vom beigelegten ZEITmagazin mit 48 Prozent noch deutlich übertroffen. Das Minuszeichen steht bei auffällig vielen Frauenzeitschriften. Auch hier spielt der Basiseffekt eine Rolle, denn im Vorjahr war die Frühjahrsmode trotz Lockdown noch recht intensiv beworben worden.

Kumuliert man die Umsätze für das erste Jahresdrittel 2021, so sind die meisten umsatzstarken Titel gegen Vorjahr im Rückstand (Tabelle unten). Kein Wunder, schließlich war 2020 bis Mitte März normal verlaufen, während dieses Jahr ganz im Zeichen des Lockdowns stand. An der Spitze der freiverkäuflichen Titel behauptet sich trotz eines rückgängigen Umsatzes der Stern, gefolgt vom Verlagsnachbarn Brigitte. Übertroffen werden alle Kiosk-Titel von den aufsummierten Prisma-Ausgaben (vgl. Fußnote). Gegen den Markttrend können Bild am Sonntag, Focus, Auto Bild, ZEITmagazin und Für Sie nennenswert zulegen., die beiden Erstgenannten sogar mit zweistelligen Wachstumsraten.

2021-05-20T17:48:31+02:00 Mai 19th, 2021|Updates|0 Comments