Gegenüber dem Vorjahr war im Januar 2021 die digitale Nachfrage nach Wirtschafts- und Finanzinformationen stark erhöht. Das zeigt sich, wenn man die Monatsdaten für Unique User einschlägiger Angebote vergleicht (Grafik unten). Den stärksten absoluten Zuwachs verbuchte das Angebot der F.A.Z. – eigentlich eine General-Interest-Marke, die aber für hohe Kompetenz in ökonomischen Fragen steht. Das Angebot der Wirtschaftswoche erzielt eine gut doppelt so hohe Reichweite wie im Vorjahr und weist damit den höchsten relativen Zuwachs auf. Hohe zweistellige Wachstumsraten verzeichnen auch Angebote, die Börsenthemen in den Mittelpunkt rücken.
Im Januar 2020 gab es noch keinen Lockdown. Der Aufschwung des Wirtschafts- und Finanzjournalismus mag zum Teil mit ökonomischen Sorgen zu tun haben, die die Pandemie begleiten. Zum anderen Teil muss er als Folge des Trends zu Aktien und Fonds gedeutet werden, der durch volatile Kurse ebenso gestützt wird wie durch Null- und Negativzinsen.
Das Ranking der reichweitenstärksten Verlagsangebote (Grafik unten) wird wie bisher von den Nachrichtenseiten der Marken Focus, Bild, Spiegel und Welt, angeführt. Dahinter folgen die nutzwertigen Angebote von Chip und Chefkoch. FAZ.NET und Süddeutsche.de konnten sich gegenüber dem Vormonat verbessern, während die Berliner Morgenpost vier Rangplätze einbüßte.
Die prozentualen Veränderungen gegenüber dem Vormonat (Grafik unten) sind zum Teil saisonal bedingt, so etwa das Minus bei TV Spielfilm, bei Chefkoch.de und auch bei der Berliner Morgenpost. die im Weihnachtsmonat den Lieferdienst mit einem Sternekoch offeriert hatte. Überregional ausgerichtete Nachrichtenseiten konnten durchweg zulegen, während das Bild bei den Ablegern der People Magazines gemischt ist.
Gegenüber dem Vorjahr konnten die meisten Top-Twenty-Angebote Reichweite hinzugewinnen (Grafik unten). Die eingangs bereits erwähnten FAZ.NET und Handelsblatt.com weisen hier mit rund 53 Prozent bzw. 29 Prozent die höchsten Wachstumsraten auf. Unter den überregionalen Nachrichtenseiten legten auch Zeit online, Spiegel und Süddeutsche.de prozentual zweistellig zu. Die digitalen Ableger von Chip, Computerbild und TV Spielfilm verdanken möglicherweise einen Teil der hohen Zuwächse dem Lockdown. Die Berliner Morgenpost verlor zwar Nutzer gegenüber dem Vormonat, kommt aber gegen Vorjahr auf ein kräftiges Plus von 27 Prozent.