Normalerweise gehen die Werbe-Spendings im Ferienmonat Juli gegenüber dem Vormonat zurück. 2019 lagen sie z.B. laut Nielsen um 11 Prozent unter dem Juni-Niveau. In diesem Jahr weist jedoch die Nielsen-Statistik einen Anstieg der PZ-Bruttowerbeeinnahmen um gut vier Prozent auf insgesamt 195,3 Millionen Euro aus. Allerdings ändert die atypische Saisonfigur nichts daran, dass die Zeitschriften gegen Vorjahr Einbußen hinnehmen müssen.
Das Ranking der 30 umsatzstärksten Titel im Juli (Grafik unten) wird vom TV-Supplement rtv Plus mit rund 7,1 Millionen Euro angeführt. Konkurrent Prisma käme sogar auf 9,4 Millionen Euro, wenn er seine Regionalausgaben addieren würde (vgl. Fußnote). Stern, Spiegel und Bild am Sonntag sind – mit einigem Abstand zu den Verfolgern – die umsatzstärksten frei verkäuflichen Titel.
Der Vergleich zum Vormonat (Grafik unten) zeigt, wie oben angekündigt, ein sehr ungewöhnliches Bild: Zwei Drittel der Top 30 können im Juli ihren Bruttoumsatz gegenüber dem Juni steigern. Neben drei Prisma-Ausgaben ragt der Spiegel mit einem Plus von rund 40 Prozent heraus. Auch SuperIllu (31 Prozent), TV digital, Auto, Motor und Sport sowie Focus (je 17 Prozent) verbuchen hohe zweistellige Zuwächse, ebenso wie beide Ausgaben der Apotheken Umschau.
Gegenüber dem Vorjahr (Grafik unten) kann immerhin die Hälfte der Top 30 die Umsätze ausweiten – und dies teilweise in beträchtlichem Ausmaß. Hier ragt TV Movie mit einem Plus von 56 Prozent heraus. Bild am Sonntag und Prisma Süd kommen auf je 42 Prozent, Spiegel und Apotheken Umschau A steigern sich um jeweils rund ein Drittel. Auch TV 14, Focus, Auto Bild und Landlust legen zweistellig zu.
Schaut man auf die kumulierten Daten für den bisherigen Jahresverlauf (Tabelle unten) so überwiegen bei den Top 30 die Minuszeichen. Der Stern ist umsatzstärkster Kiosk-Titel, zwar übertroffen von den aufsummierten Prisma-Ausgaben (vgl. Fußnote), aber mit deutlichem Vorsprung vor rtl Plus. Der Spiegel belegt vor Bunte den dritten Platz und kann sich – ebenso wie Bams auf dem fünften Platz – über ein kleines Plus gegen Vorjahr freuen. Ein spektakuläres Plus von 27 Prozent verbucht TV Movie auf Platz 24.
