Für den Stern weist die Nielsen-Statistik im Oktober Bruttowerbeeinnahmen von 11,4 Millionen Euro aus. Damit ist das G+J-Flaggschiff nicht nur umsatzstärkste Kaufzeitschrift, sondern übertrifft sogar die hochauflagigen TV-Supplements des Zeitungsmarktes. Prisma kommt auf 10,6 Millionen Euro, wenn man die vier Regionalausgaben zusammenzählt (siehe Fußnote zur Grafik unten), rtv Plus erzielt 9,4 Millionen Euro Bruttoumsatz. Der Spiegel rangiert als zweitstärkste Kaufzeitschrift mit 8,9 Millionen Euro deutlich hinter dem Stern, gefolgt von Bild am Sonntag mit 8,4 Millionen und Bunte mit 8,2 Millionen Euro.
Als bestplatzierter Monatstitel des Umsatzrankings fungiert sonst häufig ADAC Motorwelt. Doch diesmal rangieren mit Glamour und Vogue gleich zwei monatliche Frauenmagazine aus dem Hause Condé Nast vor der Motorzeitschrift. Offenbar hat der Verlag anlässlich des 40. Geburtstags der deutschen Vogue besonders erfolgreich Anzeigen akquiriert. Eine Erfolgsmeldung aus dem Motorpresse-Segment gibt es auch: Bauers Auto Zeitung schafft erstmals in diesem Jahr den Sprung in die Spitzengruppe der Top 30.
Gemessen an den Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr (Grafik unten) ragen denn auch Auto Zeitung (+65 Prozent) und Vogue (+55 Prozent) in der Spitzengruppe weit heraus. Zweistelliges Wachstum verbuchen auch Auto Bild (+18 Prozent), Prisma Ost (+17 Prozent), Tina und Stern (jeweils +15 Prozent), Sport Bild (+14 Prozent) sowie TV 14 (+13 Prozent).
Nach den im Jahresverlauf kumulierten Umsätzen ist der Stern mit 93,0 Millionen Euro Bruttoumsatz das klar führende Magazin (Tabelle unten). Er wird als einziger Kiosk-Titel in der Jahresschlussbilanz die 100-Millionen-Marke durchbrechen. Hinter ihm rangieren Bunte, Brigitte und Spiegel mit jeweils rund 64 Millionen Euro ungefähr gleichauf.
Vor dem Stern rangieren in der Umsatzstatistik die beiden TV-Supplements. Prisma ist in den Top 30 mit seinen Regionalausgaben West, Ost und Süd vertreten. Zählt man auch noch die Nordausgabe hinzu, so kommt Prisma auf insgesamt 102,1 Millionen Euro und eine stattliche Zuwachsrate von 40 Prozent. Dieser Erfolg basiert bekanntlich auf einer Auflagenerhöhung. Zu einem kleinen Teil geht er zu Lasten von rtv Plus, dem direkten Wettbewerber, der in der Kumulation 94,8 Millionen Euro und ein Minus von rund fünf Prozent verbucht.
Gemessen am absoluten Umsatzwachstum (Grafik unten) liegen zunächst neben den Prisma-Regionalausgaben Stern, Bunte, Tina und Vogue vorn – alles Titel, die zu den 30 umsatzstärksten zählen. Aber auch etliche kleinere Zeitschriften schneiden in der bisherigen Jahresbilanz gut ab. Auffällig: Nur zwei von dreißig Titeln – nämlich Manager Magazin und Auto Zeitung – weisen einen sehr hohen Männeranteil ihrer Leserschaft und ein entsprechendes Branchenportfolio ihres Anzeigengeschäfts auf. Anscheinend gibt es im Werbemarkt 2019 strukturelle Vorteile für Magazine mit weiblichen und gemischten Leserschaften.