Im September 2018 liegen die Visits der Nachrichtenseiten aus naheliegenden Gründen unter Vorjahr: Vor Jahresfrist fesselte die Bundestagswahl die Aufmerksamkeit vieler Bundesbürger. Jetzt sorgt die Diesel-Debatte für Aufregung: Die Besuche bei Autobild.de liegen schon seit zwei Monaten um rund ein Fünftel über dem Vorjahr.
Gegenüber dem Vormonat verlieren vor allem zwei Angebote: Transfermarkt.de und Wetter.com. Ursächlich sind allein saisonale Effekte – man sieht es daran, dass beide Sites gegen Vorjahr spürbar zulegen. Was das Fußballportal angeht, schloss sich Ende August für alle Profis das Transferfenster – weitere Vereinswechsel müssen nun bis zur Winterpause warten. Und für den häufigen Abruf der aktuellen Wetterdaten sehen die Leute eben dann weniger Anlass, wenn sie – jahreszeitlich bedingt – ihre Outdoor-Aktivitäten reduzieren.
Die Top Twenty (Grafik unten) werden wie bisher von Bild.de angeführt – mit einem veritablen Vorsprung von über 120 Millionen Visits vor Spiegel online. Focus online, im Vormonat noch an vierter Position, schiebt sich vor Wetter.com. Zu den Aufsteigern zählen Chefkoch und TV Spielfilm – beide Angebote dürften zu den Profiteuren des Herbstbeginns gehören. Das berufliche Netzwerk Xing, im Vormonat auf Platz 13 mit rund 53 Millionen Visits, platziert sich jetzt mit ca. 27 Millionen noch unter den Top Twenty, obwohl die IVW aus technischen Gründen im September nur die mobilen Visits ausweisen konnte. Vergleiche zu den Vorperioden sind so natürlich nicht sinnvoll.
Bei den relativen Veränderungen zum Vormonat (Grafik unten) fallen aus den genannten saisonalen Gründen Wetter.com und Transfermarkt.de mit Minusraten besonders auf. TV Spielfilm.de kommt auf ein Plus von knapp neun Prozent – das ist der höchste Zuwachs in der Spitzengruppe. Bei den Nachrichtenseiten ragt Die Welt mit fünf Prozent Visit-Wachstum heraus. Die Konkurrenz liegt zumeist moderat im Minus.
Im Vorjahrsvergleich (Grafik unten) leiden Nachrichtenseiten, wie eingangs erwähnt darunter, dass nicht jedes Jahr ein neuer Bundestag gewählt wird. Den stärksten Zuwachs verbucht Der Westen mit rund 45 Prozent. Autobild.de steigert sich um flotte 19 Prozent – hier spielt vermutlich die schier endlose Politiker-Debatte über Automobiltechnik von gestern, heute und morgen eine Rolle. Bei Stern.de sind die Besuche offenbar weniger wahlabhängig als beim Wettbewerb – jedenfalls fällt das Plus ebenfalls zweistellig aus.