In der AGOF-Monatsbilanz für September liegt Spiegel online zum dritten Mal vor Bild.de, wenn auch nur ganz knapp um gerade mal 80.000 Unique User (Grafik unten). Beide Angebote sind näher an Focus online herangerückt. Wetter.com, im August noch auf dem vierten Platz, fällt zum Herbstbeginn auf den siebten Platz zurück. Die Welt, Chefkoch.de und Chip online rücken dafür um jeweils einen Rang auf. TV Spielfilm.de profitiert im Gegensatz zu Wetter.com von sinkenden Temperaturen und rückt von Platz 15 auf Platz 17 vor. Bunte.de fällt entsprechend zurück. Brigitte.de steigt wieder in die Top Twenty der bei PZ Online gelisteten Verlagsangebote auf und verdrängt Holidaycheck aus der Spitzengruppe.
Die stärksten prozentualen Veränderungen gegenüber dem Vormonat verzeichnen Wetter.com mit einem Minus von rund 18 Prozent und TV Spielfilm mit einem Plus von knapp sieben Prozent. In beiden Fällen sind dafür ohne Zweifel saisonale Effekte ausschlaggebend. Bei den Nachrichtenseiten schrumpft der Reichweitenvorsprung von Focus online, weil mit Ausnahme von Süddeutsche.de und FAZ.NET alle Konkurrenten weniger Reichweite verlieren oder sogar zulegen.
Gegen Vorjahr legen normalerweise die meisten Angebote zu. Dass es diesmal in den Top Twenty anders aussieht (Grafik unten), ist primär einem Echoeffekt geschuldet: Im September des Vorjahres fand die Bundestagswahl statt. Der Wahlkampf und die Analyse der Wahlergebnisse bescherten vor allem den Nachrichtenseiten rekordhafte Nutzerzahlen. Dass Der Westen und Stern.de ungeachtet dessen deutlich zulegen, dürfte mit inhaltlich-konzeptionellen Veränderungen zu tun haben. Zu beachten ist, dass die Grundgesamtheit der Datenschutz-Grundverordnung zuliebe gegen Vorjahr um 14- und 15-jährige Jugendliche verkürzt wurde – ein Umstand, unter dem womöglich die Reichweiten von Angeboten wie Chip online und Computerbild.de überproportional gelitten haben.