9.671 Anzeigen- und Beihefterseiten veröffentlichten die bei PZ Online gelisteten Zeitschriften, Wochenzeitungen und Supplements im Juni. Sie erzielten damit Bruttowerbeerlöse in Höhe von 228 Millionen Euro. Die Fußball-WM, die zur Monatsmitte begonnen hatte, verhalf einschlägigen Special-Interest-Titeln zu fulminantem Wachstum gegenüber dem Vorjahr: Sport Bild steigerte den Umsatz um 103 Prozent, und die Donnerstags-Ausgabe des Kicker legte um 70 Prozent zu.
Auf die 30 umsatzstärksten Titel (Grafik unten) entfällt mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes. Mit einem Bruttoumsatz von 8,3 Millionen Euro führt rtv Plus das Ranking an, gefolgt von Focus mit 7,3 Millionen Euro, Bild am Sonntag mit 6,9 Millionen Euro und dem Stern mit 6,3 Millionen Euro. Auffällig: Mit Brigitte und Freundin platzieren sich gleich zwei 14-tägliche Frauenzeitschriften unter den ersten Zehn. Zudem ist Glamour noch vor ADAC Motorwelt das umsatzstärkste Monatsmagazin. Offenbar ist die Mode- und Kosmetikbranche momentan werbefreudiger als die in Turbulenzen geratene Pkw-Industrie.
Die prozentualen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr (Grafik unten) unterstreichen, dass der Juni nicht nur für Sportzeitschriften ein guter Monat war. Auch die Apothekenumschau sowie diverse Zeitschriften mit überwiegend weiblicher Leserschaft legten deutlich zu. Allen voran Glamour mit einem Zuwachs von rund 24 Prozent, gefolgt von Bunte mit 16 Prozent und Bild der Frau mit 14 Prozent. Von der Fußball-WM konnte vermutlich neben Sport Bild auch Bild am Sonntag profitieren und steigerte so den Bruttoumsatz um 26 Prozent. Bei den aktuellen Wochenmagazinen zeigte Focus eine deutlich bessere Performance als Spiegel und Stern.
rtv Plus, Stern und BamS führen in der Halbjahresbilanz
In der Halbjahresbilanz (Tabelle unten) liegt rtv Plus mit deutlichem Vorsprung vorn. Der Vorjahresvergleich hinkt an dieser Stelle ein wenig, weil seit November 2017 die TV-Beilage des Stern mit zum rtv-Angebot gehört. Im ersten Halbjahr 2017 wäre rtv allerdings auch schon Spitzenreiter gewesen, wenn man West- und Ostausgabe addiert hätte. Beide wurden damals noch getrennt ausgewiesen; rtv West lag auf dem zweiten Platz hinter dem Stern, rtv Ost belegte Platz 20. Spiegel und Focus, vor Jahresfrist auf dem dritten und vierten Platz, liegen jetzt auf Platz sechs und fünf. Bild am Sonntag hat sich mit einem gut sechsprozentigen Zuwachs vom fünften auf den dritten Rang vorgeschoben, Brigitte verbesserte sich mit rund vier Prozent Wachstum vom sechsten auf den vierten Rang. Die Zeit und Bunte belegen bei erfreulichen Zuwächsen dieselben Plätze wie im Vorjahr. Einen großen Satz machte Sport Bild: Mit einem Plus von rund 14 Prozent beim Bruttoanzeigenumsatz kletterte der Titel vom 21. auf den 15. Tabellenplatz. Ein negativer Echoeffekt droht 2019 – in einem Jahr ohne großes Fußballturnier. TV 14 legte um 20 Prozent zu und schob sich von Platz 29 auf Platz 22 vor. Glamour liegt in der Halbjahresbilanz rund zehn Prozent über Vorjahr und rückt von Platz 22 auf Platz 19 vor.
Das Ranking der Titel mit den höchsten absoluten Zuwächsen (Grafik unten) führt Prisma Nord an. Diese Belegungseinheit des Programm-Supplements wurde erst im Mai letzten Jahres geschaffen, sodass ein Vorjahresvergleich nicht sinnvoll möglich ist. Ein Newcomer ist auch Gruner+Jahrs Design-Magazin IDEAT auf Platz 11 des Rankings. Unter den Zeitschriften-Klassikern erfreut sich Bunte des mit Abstand höchsten absoluten Zuwachses. Aber auch bei TV 14, Bild am Sonntag, Sport Bild und Landlust dürften die Anzeigenleiter mit dem bisherigen Jahresverlauf zufrieden sein. Das höchste Prozentwachstum weist nur TV plus mit rund 107 Prozent auf.